Bysterstorff's Beam me up Schröder - DRC            (Schröder *08.07.2011 †25.04.2017, Trikuspidaldysplasie)


08. Juli 2017

Mach's gut, mein Herz!

Ich gebe dich frei.

Der Kreis des Lebens darf sich schließen

und nun bist du wieder ein Teil der Elemente.

Durch Feuer gegangen

und von mir an Luft und Wasser übergeben,

wirst du in kleinen Regentropfen

eines Tages die Erde nähren.

Und so weiß ich,

dass ich dich nicht verloren habe.

Denn du bist da.

Überall.

Für immer.

Mach's gut, mein Herz!


05. Mai 2017

Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Text heute anfangen soll... Es war so ein großer Schock und es hat uns allen so dermaßen den Boden unter den Füßen weggezogen, dass es nur schwer zu ertragen ist, überhaupt etwas zu schreiben. Nach diesen ersten Zeilen könnt ihr sicher schon ahnen, was ich euch heute leider mitteilen muss.

 

Unser geliebter Herzhund Schröder hat uns letzte Woche Dienstag, am 25. April, im Alter von 5 Jahren, 9 Monaten und 17 Tagen ganz plötzlich verlassen.

 

Es kam so unerwartet und aus heiterem Himmel. Nie im Leben hätten wir aktuell damit gerechnet. Schröder ging es die letzten Wochen wirklich richtig gut! Die Phytotherapie hat ihn wieder richtig aufblühen lassen und er war wieder der gleiche alte Drecksack, der damals den Namen „Arschmade“ verpasst bekam. Unsere Dogwalkerin Jacqui hat jede Woche voller Freude und Liebe geflucht, weil Schröder wieder der alte Sturkopf war und das Diskutieren mit ihr wieder aufgenommen hatte. Ich erinnere mich noch an eine Sprachnachricht, in der sie mir mitteilte, dass es bei Schröder ganz einfach wäre, zu erkennen, ob es ihm gut oder schlecht geht. „Arschmaden-Schröder ist wieder da! Volle Kanne! Rumgebummelt, nicht gehört, hat gescharrt wie ein Irrer, gebrüllt wie ein Löwe...“. Wenn Schröder lammfromm war und einfach nur lieb mitlief... das waren die schlechten Tage. Wenn er stur war, sich Zeit ließ beim Schnüffeln und man immer wieder mit ihm diskutieren musste... das waren die guten Tage! Es gab für mich keine schöneren ‚Dein Hund ist anstrengend’-Nachrichten...

 

Letzte Woche Dienstag war eigentlich ein ganz normaler Tag. Wobei er für einen ‚in der Woche-Alltag-Tag’ aus irgendwelchen Gründen eher untypisch gut verlief. Normalerweise gibt es das Futter aus Zeitnot ‚einfach’ ganz unspektakulär aus dem Napf – am Dienstag habe ich es im Garten verteilt und die Jungs suchen lassen. Eigentlich war für Dienstag Nachmittag dann der Schwimmkurs unserer Tochter angedacht. Der fiel allerdings aus und da ich Überstunden machen musste, habe ich Martin am Morgen noch gebeten, nach der Arbeit dann lieber etwas mit Hannah und den Jungs zusammen zu unternehmen.

 

Martin hat nach der Arbeit also zuerst die Jungs von Zuhause und dann Hannah aus der Kita abgeholt und ist mit ihnen dann zum Müggelturm gefahren, um dort einen Spaziergang zu machen. Schrödi war zwar etwas langsam, lief aber freudig mit... Gegen 19:30 Uhr sind sie dann zurück zum Auto. Schröder ist noch mit den Vorderpfoten reingesprungen – hinten hat Martin ihn gehoben (das kam aber immer wieder mal vor, war also nix Ungewöhnliches) – und hat sich dann direkt zum Ausruhen hingelegt. Martin meint, Schröder war auf dem Rückweg zum Auto schon sehr müde. Er erinnert sich außerdem an ein Geräusch, so wie ein ganz tiefes Ausatmen, kurz nachdem er den Motor gestartet hatte. Der Fahrtweg nach Hause beträgt vielleicht 5 bis maximal 10 Minuten. Und als Martin dort ankam und die Jungs aus dem Kofferraum lassen wollte, war Schröder bereits tot.

 

Ich war zu dieser Zeit bei uns in der Küche und sortierte den Einkauf weg, den ich nach der Arbeit noch erledigt hatte. Ich hörte meine Tochter nach mir rufen und ging zur Tür. Als ich öffnete, rief sie mir zu, ich solle mal schnell zum Papa kommen. Ich fragte noch „Warum?“ und sie erklärte nur, dass der Papa das gesagt hätte. Ich ahnte nichts Böses, ging aus dem Haus, den Weg zum Tor entlang und da kam mir auch schon Martin auf halber Strecke entgegen... In seinen Armen lag Schröder. Selbst da ahnte ich noch nichts Böses. Ich dachte im ersten Moment, er hätte sich vielleicht verletzt und könne nicht laufen – wir hatten ja schon so Einiges erlebt mit unserem kleinen Kasper. Doch dann sah ich Schröders Zunge... Sie hing ihm aus dem Maul, ohne jegliche Körperspannung... ganz blau. Ich bin sicher, dass mein Kopf in diesem Moment ganz genau wusste, was los war. Aber wie neben mir fragte ich Martin dennoch, warum die Zunge denn so herunter hängt. Martin antwortete nur „Ich glaube, jetzt ist es passiert.“

 

Wir liefen ins Haus und Martin legte Schröder auf die Hundecouch. Ich war immer noch total neben mir. Eigentlich war es eindeutig, das konnte ich sehen und fühlen – seine blaue, kalte Zunge und auch die kalten Pfoten ließen eigentlich keinen Zweifel zu. Aber ich wollte es nicht wahrhaben, also rief ich – vermutlich, um einfach noch irgend einen letzten Rettungsversuch zu machen – beim Tiernotdienst an, während Martin Schröders Brustkorb rieb und verzweifelt einen Herzschlag suchte. In dem Moment, wo es klingelte und ich kurz darauf erklärte, was passiert ist, war mir eigentlich schon klar, welche Antwort ich erhalten würde. Schröder war tot. Meine Hand lag auf seiner Brust und das Schwirren, was sich für mich nach nun fast 6 Jahren schon so normal anfühlte, war nicht mehr da.

Dieses kleine tapfere Herz, dem ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder zugeflüstert hatte „Das machst du toll. Bleibt stark, halte bitte noch ein wenig durch!“, hatte aufgehört zu schlagen.

 

Dieser Moment war so unwirklich. Wie oft hatte ich erklärt, dass es keine verlässliche Prognose gibt... dass Schröder alt werden kann, dass es aber eben auch jede Sekunde einfach so zu Ende sein könnte... Unzählige Male hatte ich selbst diese Worte ausgesprochen. Und dennoch war diese Vorstellung für mich nie wirklich realistisch gewesen. Und nun saßen wir da... auf dem Boden vor der Hundecouch, auf der Schröder am Morgen noch genussvoll sein hartes Brötchen geknabbert hatte und mussten uns der schrecklichen Wahrheit stellen...

 

Unsere Tochter fragte nach Schrödi und wir erklärten es ihr, so gut wir konnten. Wir waren in Bezug auf Schröders Krankheit und auch den Tod allgemein bisher immer ehrlich zu ihr gewesen, so dass es sie wenigstes nicht total unvorbereitet traf. Ich nahm all meine Kraft und positiven Gedanken zusammen und erklärte ihr, dass es schon ok sei, weil Schröder wirklich sehr krank war und nun aber zumindest das Glück hatte, nach einem Spaziergang mit seiner Familie, ohne Schmerzen und Angst, einfach einschlafen zu dürfen. Dass dies etwas Gutes sei und dass wir glücklich sein können, weil wir so viel Zeit mit Schröder verbringen durften obwohl er doch so krank gewesen ist.

Sie verstand es ganz gut, aber natürlich war auch sie zunächst einfach nur tief traurig und weinte in Martins Armen.

 

Ich setzte mich wieder zu Schröder, streichelte ihn und küsste sein Gesicht. Es war noch so viel Leben in seinem Körper... sein Körper war so weich, sein Fell so kuschelig... es schien fast, als würde er nur ganz tief schlafen. Doch er atmete nicht. Sein Brustkorb zitterte nicht. Und irgendwie war der ganze Raum erfüllt von einer furchtbar erdrückenden Stille. Ich konnte diese Stille nicht ertragen. Ich konnte dieses Gefühl der Machtlosigkeit nicht ertragen. Und ich konnte es nicht ertragen, nichts zu tun. Also nahm ich mein Handy. Ich wusste sofort, welche Person ich als aller erstes informieren musste. Und so rief ich Alina an... Ich rief Alina an, danach meine Eltern, danach Silvia und Jacqui. Und jeden von ihnen traf es wie einen Schlag. Bei jedem von ihnen konnte ich genau diese Fassungslosigkeit spüren, die ich selbst empfand. Meine Eltern machten sich sofort auf den Weg zu uns , um von Schrödi Abschied nehmen zu können. Und während wir auf sie warteten, schrieb ich noch ein paar kurze Nachrichten an meine engsten Freunde. Ich glaube, ich musste es einfach aussprechen oder aufschreiben... immer und immer wieder... um es selbst überhaupt ansatzweise begreifen zu können. Nachdem auch meine Eltern da waren und Abschied genommen hatten, musste ich meine Gefühle erst einmal beiseite legen und mich um meine Tochter kümmern, die mich zum Einschlafen brauchte. Und so legten wir uns zusammen auf die Couch und ich streichelte sie, bis sie eingeschlafen war.

 

Danach ging ich wieder zu Schrödi und brach das erste Mal so richtig zusammen. Ich wollte nicht, dass dies die Wahrheit war. Ich wollte, dass Schröder wieder aufwachte. Ich wollte, dass dies alles nur ein böser Traum war. Ich nahm Schröder in die Arme, ich vergrub meinen Kopf in seinem Fell und ich weinte. Martin saß neben mir und fing all meine Trauer und meine Hilflosigkeit auf. Mein Kopf wusste, dass Schröder tot war. Aber mein Herz liebte nicht nur seine zauberhafte Seele sondern auch seinen wunderschönen Körper. Ich vergrub mich in seinem Fell, ich versuchte ihn so viel und so fest wie möglich zu halten und dieses Gefühl so intensiv wie möglich in die Erinnerung meiner Hände aufzusaugen. Ich wollte ihn nicht gehen lassen. Ich hatte seine Seele bereits verloren, ich wollte nicht auch noch seinen Körper los lassen müssen. Diese unvergleichlich weichen Ohren... dieser dicke, kuschelige Bärenkragen... seine kleine, raue Nase... Es brach mir das Herz, nicht mehr in seine wunderschönen tiefen Augen sehen zu können. Ich wollte mich einfach nur in seinem Fell vergraben und die Zeit anhalten. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn zum Schlafen allein auf der Hundecouch zurück zu lassen. Und so bat ich Martin, ob wir eine allerletzte Nacht noch einmal alle gemeinsam, zu fünft, im Wohnzimmer auf der großen Couch schlafen könnten. Ich weiß, dass er selbst diese Vorstellung ein wenig befremdlich fand. Aber er zögerte nicht eine Sekunde. Er wusste, wie wichtig diese allerletzte gemeinsame Nacht für mich war und so bereitete er die Couch – auf der Hannah ja sowieso schon schlief –  für uns alle vor. Gemeinsam trugen wir dann Schröders Körper herüber und legten ihn an das zu Hannah entgegen gesetzte Ende der Couch. Ich machte mich bettfertig und legte mich direkt neben Schrödi. Martin legte sich zwischen Hannah und mich und Artus rollte sich abwechselnd an meinen und Hannahs Füßen zusammen.

Und so schliefen wir ein letztes Mal alle beisammen. Ich kuschelte mich so nah ich konnte an Schröders Rücken und vergrub mein Gesicht in seinem Fell. Es tat so gut, ihm noch einmal so nah zu sein. Und mit jeder Stunde, die verging, konnte ich ein wenig mehr Abschied nehmen. Mit jeder Stunde, die verging, verschwand sein Sein und auch das Leben aus seinem Körper ein Stück mehr. Und genauso langsam, wie dieser ganz natürliche Prozess verlief, konnte ich ihn millimeterweise los- und gehen lassen. Diese letzten gemeinsamen, so innigen Stunden waren so unendlich wichtig für mich, um nicht zu zerbrechen.

Martin, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du um diese Wichtigkeit für mich wusstest und es verstanden hast.

 

Als ich am nächsten Morgen kurz nach 7:00 Uhr aufwachte, nahm ich mein Handy und guckte mir die Homepage des einzigen in Berlin ansässigen Tierkrematoriums ‚Portaleum’ an. Wir kannten dieses Krematorium aus der Zeit als wir noch in Pankow wohnten und ich hatte bisher nur Gutes darüber gehört. Als ich las, dass dort auch Sofortkremierungen angeboten werden – was bedeutet, dass man die Asche seines Tieres sofort nach der Kremierung wieder mit nach Hause nehmen kann – wusste ich, dass ich genau das wollte. Ich bin generell ein Mensch, der gern die Kontrolle behält und so hätte ich es nur sehr schwer ertragen, Schröders Körper für eine Kremierung in irgendeine andere Stadt überführen lassen und dann auf die Rückführung seiner Asche warten zu müssen. Da für so eine Sofortkremierung eine Terminvereinbarung vonnöten ist, rief ich sofort beim ‚Portaleum’ an. Es meldete sich ein sehr freundlicher Mann, der mir erklärte, dass wir entweder am nächsten Tag oder – sofern wir es zu 9:30 Uhr zu ihnen schaffen würden – auch direkt am selben Tag noch einen Termin erhalten könnten. Zum Zeitpunkt des Anrufes war es bereits 7:30 Uhr und so weckte ich Martin und fragte, ob dies zeitlich überhaupt machbar wäre. Er stimmte zu. Wir weckten Hannah und machten uns dann in Windeseile fertig. Während Martin das Frühstück für Unterwegs zusammenstellte, machte ich zur Erinnerung noch einen Pfotenabdruck von Schröder auf Papier und schnitt ein wenig von seinem Fell ab. Gegen 8:30 Uhr machten wir uns dann alle gemeinsam auf den Weg nach Pankow...

 

Das ‚Portaleum’ ist wirklich ein schöner Ort und auch das Wetter gab sich jede Mühe, uns einen insgesamt schönen Abschied von Schröder zu ermöglichen. Da es aus Sicherheitsgründen nicht gestattet ist, lebende Tiere mit in das Krematorium zu nehmen, durfte Artus leider nicht mit hinein, konnte aber im wunderschön hergerichteten Vorgarten warten.

Wir besprachen zunächst mit einer sehr freundlichen Frau den Ablauf und wurden dann von einem ebenso freundlichen wie bedachten Kollegen, irgendwie schicksalhaft, in den ‚Lavendelraum’ gebracht. Für uns hatte dieser Raum sofort eine ganz besondere Bedeutung, da Lavendel auch bei den zwei wichtigsten Ereignissen – Hannahs Geburt und unsere Hochzeit – eine große Rolle gespielt hat. Wir wurden dann in den angrenzen Raum geführt, wo Schröder bereits wunderschön aufgebahrt war. Er lag dort, ganz friedlich, ein wenig von einem roten Stoff zugedeckt und mit einer Rose sowie ein paar Rosenblütenblättern bedeckt. Wir durften uns Zeit nehmen, um uns jeder für sich noch ein letztes Mal von Schröder zu verabschieden. Hannah hat ihn noch einmal auf seine Brust geküsst und ihr Gesicht dabei ganz lange in sein Fell gedrückt. Das war ein ganz wundervoller Anblick, den ich wohl nie wieder vergessen werde. Als wir bereit waren, wurden wir von dem freundlichen jungen Mann wieder in den ‚Lavendelraum’ geführt und durften – weil wir dies wünschten – durch die Glasscheibe der Tür dabei zusehen, wie Schröders Körper dem Feuer übergeben wurde. Man stellt sich diesen Gedanken vielleicht schrecklich und gruselig vor. Aber für mich – und ich glaube auch für Martin und Hannah – war es eher beruhigend, Schröder wirklich bis zur allerletzten Sekunde begleiten zu können. Aber natürlich war dieser letzte Moment auch so ein eindeutiges unwiderrufliches Ende, dass wir alle aus tiefster Seele weinen mussten. Und auch dafür konnten wir uns im ‚Lavendelraum’ alle, für uns nötige Zeit nehmen. Nachdem wir uns ein wenig gesammelt hatten, machten wir uns zur Überbrückung der Zeit mit Artus auf einen kleinen Spaziergang und gingen danach noch etwas essen. Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder zurück am ‚Portaleum’. Da Hannah nach dem Essen im Auto eingeschlafen war, ging ich allein hinein um Schröders Asche abzuholen. Wieder wurde ich in einen Raum geleitet. Dort war Schrödis Urne zusammen mit einer Kerze, zwei weißen Rosen und einem Amulett, welches ich mir mit einem Teil seiner Asche habe befüllen lassen, wunderschön auf einem kleinen Altar präsentiert. Und wieder gab man mir dort alle nötige Zeit und Ruhe, die ich in diesem Moment brauchte. Auch einen letzten Pfotenabdruck in Ton haben wir vor der Einäscherung noch anfertigen lassen. Diesen können wir in ca. 2 Wochen dann im ‚Portaleum’ abholen. Die ganze Bestattungszeremonie, der gesamte Aufenthalt im ‚Portaleum’ war von großer Liebe und von tiefem Verständnis für unsere Gefühle geprägt und ich bin auch den Mitarbeitern dort unendlich dankbar, dass sie diesem für uns so schmerzlichen Tag einen so wunderschönen, würdevollen und friedlichen Rahmen verliehen haben.

 

Wir werden Schrödi unendlich vermissen und seine Abwesenheit schmerzt jeden Tag so sehr, aber ich halte mich an dem Gedanken fest, dass es ihm bis zuletzt wirklich gut ging und er noch einen schönen Nachmittag mit seiner Familie hatte, bevor er müde war und tatsächlich einfach friedlich eingeschlafen ist. 

Und Artus war in diesem Moment bei ihm. Schröder war nicht allein, aber es war mit Artus jemand da, der genau wie er noch so naturverbunden ist, dass Angst, Trauer und ‚nicht loslassen Können’ keine Rolle spielen mussten. So konnte Schröder ganz ungehindert gehen. Und auch für Artus bin ich dankbar, dass er in diesem Moment an Schröders Seite war. Ich bin sicher, dass er dadurch ganz gut verstanden hat, was passiert ist und es ihm nun dabei hilft, Schröders Verlust zu verarbeiten.

 

Natürlich bin ich schon ein wenig traurig, dass ich bei Schröders letztem Spaziergang nicht dabei war. Aber viel mehr bin ich glücklich, dass er diesen Spaziergang überhaupt noch hatte, denn für einen ‚in der Woche-Alltags-Tag’ war dieser Ausflug, wie gesagt, eher ‚ungewöhnlich’. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Schröder bewusst ohne mich gegangen ist, weil er vielleicht nicht wollte, dass ich ihn finde...

 

Und Hannah schlägt sich so unglaublich stark und tapfer. Sie hat geweint und getrauert, sie hat Fragen gestellt, sie redet über unseren Abschied von Schröder und über ihre Erinnerungen an ihn. Nach der Bestattung kam sie mir zuhause mit der Urne entgegen und sagte „Jetzt müssen wir nicht mehr traurig sein.“. Als ich nachfragte, warum sie das meint, hob sie die Urne in die Höhe und antwortete mir „Wegen der Erinnerung!“.

Sie fragt mich auch jeden Tag mindestens einmal „Wie geht es dir um Schrödi?“ und tröstet mich, wenn ich ihr ehrlich antworte, dass ich sehr traurig bin und er mir sehr fehlt. Sie ‚telefoniert’ mit ihm im Himmel und manchmal nimmt sie neben (oder vielleicht sogar für?) Artus Schröders Rolle ein und mutiert noch mehr zum Labradorbaby als eh schon. Ich bin unglaublich stolz darauf, was für eine einfühlsame, weise und starke kleine Person in diesem kleinen Kasperkopf steckt. Irgendwie erinnert sie mich ziemlich doll an einen anderen, ebenso bemerkensweiten kleinen Kasperkopf...

 

Und auch wenn ich uns allen gern noch viel mehr Zeit gewünscht hätte, so bin ich doch vor allem sehr dankbar dafür, dass Schröder im Guten gehen durfte. Wir hatten in Hinblick auf seine Prognose so viel Glück, dass uns überhaupt fast 6 Jahre geschenkt wurden – und das im Großen und Ganzen mit so gut wie kaum einem schlechten Tag. Und nun durfte er friedlich gehen ohne körperlichen Verfall – besser hätte er es wirklich kaum haben können. Und darum ist es auch ok, wie es ist – auch wenn es natürlich trotzdem unendlich doll schmerzt. Es war alles in allem irgendwie stimmig und rund, es gibt eigentlich nichts zu bereuen oder zu bedauern. Er hatte für seine Erkrankung wirklich viel Zeit und diese auch noch so gut wie beschwerdefrei und dann durfte er einfach einschlafen ohne Qualen. Für Schröder war es so das Beste und das ist das, was letztendlich zählt und woran wir uns festhalten müssen. So habe ich es ihm immer von Herzen gewünscht.

 

Als ich Alina am Dienstag Abend informierte, entschuldigte sie sich bei mir für das Leid, welches sie uns bereitet hätte.

Alinchen... du darfst bitte niemals wieder so etwas denken!!! Du hast uns kein Leid beschert. Im Gegenteil: du hast mir damals am 04.09.2011 mit diesem perfekten kleinen zartbitter Schokoknäuel das größte Geschenk der Welt in meine Hände gelegt.

Schrödi war mein Schicksal – er war quasi die Begegnung, die mein Leben verändert hat. Ohne ihn wäre Martin nicht bei mir, Artus nicht bei mir, Hannah nicht bei mir, einige meiner Freunde nicht bei mir... ohne seine Krankheit wären Silvia und ich ganz sicher überhaupt gar nicht erst zu Freunden geworden, wir hätten die Initiative nicht gegründet, wir hätten so vielen Herzhund-Mensch-Teams nicht beistehen können, ich hätte meine Leidenschaft zum Schreiben nicht wiederentdeckt...

Schröder hat es nicht nur einmal geschafft, einem Menschen die Angst vor Hunden zu lindern. Er hat so viele Menschen und Tiere zusammen gebracht, auf so viele verschiedene Weisen. Schröder sollte, und zwar genau so wie er war, bei mir sein – und vielleicht sogar mehr um meinetwillen als für sich selbst... 

 

 

Schrödi, mein kleiner Herzkasper... du hast das Leben geliebt! Du warst vom ersten Tag an ein Kämpfer und du hast es dir nicht nehmen lassen, selbst zu entscheiden wann du gehst.

Es tut mir unendlich leid, dass Artus und du im Alltag leider viel zu oft zu kurz gekommen seid. Aber ich hoffe von ganzem Herzen, dass du dennoch immer wusstest und gespürt hast, wie sehr wir dich lieben und dass wir immer von ganzem Herzen für und um dich gekämpft haben.

 

‚Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar.’

 

Und genau so werden wir dich für immer in unseren Herzen in Erinnerung behalten! Ich weiß, dass du noch bei uns bist. Das kann ich spüren. Danke für alles. Wir lieben dich un-end-lich doll für immer und immer und immer...


22. Dezember 2016

Schröder hatte wieder einmal einen Termin bei Frau Dr. Kattinger. Diesmal hat sie uns einen extra großen Zeitblock reserviert, weil wir nochmals eine ganz ausführliche Untersuchung vornehmen und diese für die Neugestaltung der Homepage filmen wollten.

 

Bei der Untersuchung lief alles einwandfrei. Schröder hat alles ganz geduldig über sich ergehen lassen. Sein Zustand ist soweit stabil, das ist eine wirklich gute Nachricht.

Allerdings ist die Rückflussgeschwindigkeit angestiegen, was auf Lungenhochdruck schließen lässt, was sich wiederum negativ in Bezug auf ein potenzielles Rechtsherzversagen auswirken kann. Daher probieren wir nun doch noch ein weiteres Herzmedikament und hoffen, dem Lungenhochdruck damit entgegenwirken zu können.

 

Schröder bekommt aktuell: 

 

  • 2x täglich je 6,25mg Vetmedin
  • 1x täglich 5mg Torasemid
  • 1x täglich 25mg Fortekor
  • 1x täglich 50mg Spironolacton
  • 2x täglich je 100mg Karsivan

 

(Sophie Lemcke, Besitzerin von Schröder)


27. September 2016

Bysterstorff's Beam me up Schröder hatte heute wieder einen Termin bei Frau Kattinger. Seit seinem Zusammenbruch im August war er im Großen und Ganzen wieder der Alte...ab und an etwas langsamer oder eher erschöpft, aber für den Schweregrad seiner Erkrankung waren die Tage gut.

 

Im EKG zeigten sich heute vermehrt Extrasystolen. Auch Frau Kattinger bestätigte den Verdacht, dass der Schwächeanfall mit großer Sicherheit dadurch hervorgerufen wurde.

 

Im anschließenden Ultraschall war die enorme Rechtsherzvergrößerung und auch deren Einfluss auf die linke Herzhälfte wieder eindrucksvoll zu sehen. Die Messungen sind ok: der rechte Vorhof ist minimal kleiner geworden - ein Zeichen dafür, dass das neue Entwässerungsmedikament den Vorhof besser entlastet. Die rechte Kammer ist allerdings etwas größer geworden.

 

Beunruhigend ist aktuell vielmehr Schröders Herzfrequenz, die mit 70-90 Schlägen/Minute sehr gering ausfällt. In normaler Aufregung beim Tierarzt beträgt sie im Schnitt 120-140 Schläge/Minute.

Und genau hier ist jetzt unser neuestes Dilemma versteckt:

Schröder bräuchte aufgrund der vermehrten Extrasystolen eigentlich ein Antiarrhythmikum. Da diese aber leider auch einen abschwächenden Einfluss auf die Herzfrequenz nehmen können, wäre die Gefahr sehr groß, dass Schröder dann erst recht unterversorgt is und umkippt. 

 

Wir sind für heute so verblieben, dass wir erstmal alles wie gehabt beibehalten und uns im Herbst noch einmal für ein 24h-EKG wiedersehen. Anhand dessen wird Frau Kattinger entscheiden, welches Risiko (Extrasystolen vs. geringe Herzfrequenz) das kleinere Übel ist und wie wir weiter verfahren werden.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


06. August 2016

Schröder geht es heut wieder einmal sehr schlecht...

 

Das Wochenende begann für uns mit einem Besuch in der Tierklinik, denn Schröder konnte heute morgen nicht aufstehen. Der Geist war willig, doch der Körper war schwach, die Hinterbeine ganz kalt. 

 

Wir haben uns sofort fertig gemacht und alles zusammengepackt, doch Schröder blieb liegen. Erst als er vermutlich dachte, dass wir ohne ihn irgendwohin fahren, kam er ganz langsam und behäbig unter schwerem Atmen angelaufen. 

 

Ich hatte zunächst auf irgendetwas Akutes spekuliert, doch es sind wohl die Extrasystolen, die Schröder zu schaffen machen. Allein per Auskultation konnte die Ärztin eine Extrasystole alle 40-60 Sekunden wahrnehmen, in Ruhe sind sie vermehrt und das sorgt für eine noch stärkere Unterversorgung. Im hinteren Teil des Körpers kommt entsprechend zuletzt Blut an, daher die kalten Beine und die Schwäche...

 

Das heißt in absoluter Ruhe ist die Gefahr am größten, solche Symptome morgens bzw. nach dem Schlafen sind für Schröders Zustand also 'normal'... 

Es wäre durchaus möglich, dass er entweder morgens einfach nicht mehr aufwacht oder tagsüber Kammerflimmern bekommt und umfällt...

 

Ich habe natürlich auch bei Frau Kattingers Urlaubsvertretung angerufen. An Medikamenten bekommt Schröder bereits das volle Programm. Wir können aktuell leider nichts tun außer ihn a) an schlechten Tagen zu leichter Bewegung zu animieren, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Extrasystolen zu 'reduzieren' und b) auf der anderen Seite drauf achten, dass Schröder sich an guten Tagen nicht übernimmt.

 

Selbstverständlich habe ich einen erneuten Kontrolltermin bei Frau Kattinger direkt nach ihrem Urlaub angesetzt.

 

So schwach wie heute habe ich Schröder noch nie erlebt. Wir müssen uns wohl an den Gedanken gewöhnen, dass seine Kräfte langsam aber sicher nachlassen, auch wenn die guten Tage bisher zum Glück noch überwiegen...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


08. Juli 2016

Unglaublich wie die Zeit vergeht...

 

Heute vor 5 Jahren wurden im Hause Klüglich-Hinrichs 10 kleine Braunbären geboren. 6 kleine Mädels und 4 kleine Kerle und der Kleinste unter den Kerlen sollte wenige Wochen später den Namen Schröder bekommen. 

 

Dieser kleine Kerl purzelte in mein Leben und mir war klar, er würde es auf den Kopf stellen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich allerdings noch nicht ansatzweise erahnen, dass dieser kleine Kerl das erste Puzzleteil für die größte und schönste Veränderung meines Lebens darstellen sollte...

 

Dieser kleine Kerl hat in den letzten 5 Jahren schon so viel (in mir) bewegt: Ich habe gelacht und geweint; zahlreiche neue Erfahrungen gemacht; habe gelernt wie leicht man sich Feinde machen kann, aber auch wie schnell (manchmal auch mit blöden Ziegen, nicht wahr Silv) großartige Freundschaften geschlossen werden können; habe am eigenen Leib erfahren, wie leicht sich Wissen aneignen lässt, wenn man für etwas (oder jemanden) brennt; ich bekam bzw. bekomme zum Glück immer noch gezeigt, dass die Lebensfreude und der Lebenswille darüber entscheiden, was eine Diagnose zu bedeuten hat... 

 

 

Ohne Schröder wäre mein Leben so viel weniger zauberhaft. Und dafür lieb ich ihn doppelt und dreifach!

 

Ich hoffe und wünsche mir von Herzen, dass dieser kleine freche Knopf uns noch viele viele Jahre lang zum Lachen und von mir aus auch zum Haare raufen bringt. Die nötige Dickköpfigkeit dafür hat er allemal...

 

Alina & Micha, auch auf die Gefahr hin, dass es langsam schon nervt... VIELEN TAUSEND DANK FÜR DIESEN ZAUBERHAFTEN, PERFEKTEN, KLEINEN KERL.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


28. Juni 2016

Der bis zum Herbst vorerst (hoffentlich) letzte Arzt-Termin ist geschafft und Schröder auch...

 

Wir waren heut zur Herz-Kontrolle bei Frau Kattinger und leider wurden meine Befürchtungen der letzten Wochen bestätigt.

 

Bereits beim Abhören entdeckte sie Unregelmäßigkeiten. Sie schrieb sofort ein EKG. Dort zeigten sich sowohl ventrikuläre (also die Kammer betreffende) als auch Vorhof-Extrasystolen. Für Schröder völlig neu und eindeutig eine Verschlechterung – sein Herzmuskel ist geschwächt. Schröders schnellere und vermehrte Erschöpfung, die ich seit einiger Zeit bemerke, lässt sich dadurch auf jeden Fall erklären.

 

Beim Ultraschall sah es dann ähnlich aus...beim rechtsseitigen Schallen konnte Frau Kattinger den rechten Vorhof nicht einmal mehr ausmessen, er hat mittlerweile einfach den Ausschnitt des Ultraschalls gesprengt...

Beim linksseitigen Schallen konnte sogar ich selbst direkt erkennen, dass der rechte Vorhof nicht mehr so aussieht, wie er sich lange Zeit zeigte und ich ihn mittlerweile bereits in mein Gedächtnis eingebrannt hatte. Er ist eindeutig weiter vergrößert. Dies bestätigte sich dann auch in Frau Kattingers linksseitigen Messungen. 

 

Wir versuchen es nun mit einem anderen Entwässerungsmedikament, welches über den Tag länger wirkt. Ich hoffe, Schröder kommt damit gut zurecht. Für alle Fälle wird er nun jedoch tagsüber, solange wie wir arbeiten sind, eine "Windel" tragen müssen. Dazu werden wir wohl einfach den Body umfunktionieren, alles andere zuppelt er sich eh nur ab...

 

Frau Kattinger schien auch ein wenig geknickt über diese schlechten Neuigkeiten, betonte aber noch einmal, dass Schröder – der in 10 Tagen 5 Jahre alt wird – schon wirklich ein stolzes Alter für das Ausmaß seiner Erkrankung erreicht hat. Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll... Gerade ist mir nach Letzterem zumute...

 

Fazit:

Zeit ist kostbar!!!

Danke für's Lesen. Und nun schnappen Sie sich bitte Ihre liebsten Vier- und/oder Zweibeiner und haben Sie einen schönen Nachmittag.

 

 

Edit: Extrasystolen bedeuten, dass es zusätzliche 'leere' Herzschläge gibt, die kein Blut befördern. Noch sind diese bei Schröder nicht zu dicht beieinander. Wenn diese sich häufen, kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen. Wir sind mental vorbereitet...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


06. Mai 2016

Mein Hund läuft unaufgefordert 'Fuß'... Und es macht mir Angst!

 

Gerade waren Artus, Schröder und ich ca. eine Stunde spazieren. Wir waren im Wald unterwegs, runter zum See und wieder zurück. Das Wetter ist richtig schön heute: blauer Himmel, Sonnenschein und 23°C... Wirklich traumhaft, eigentlich...

 

Doch ca. ab der Hälfte des Weges lief Schröder auffällig viel 'Fuß' - von sich aus, ohne dass ich ihn dazu angehalten habe. Und er lief auffällig langsam 'Fuß', ich hatte beinahe schon Mühe, meine Geschwindigkeit auf seine zu drosseln. Hin und wieder bekam er etwas Tempo, lief 3-4m vor zu Artus, um sich dann wieder zurückfallen zu lassen. Seine schnelle Atmung war für mich nicht zu überhören. Er lief einfach langsam vor sich hin, schnüffelte nur selten links und rechts und beinahe schien es, als würde er denken: „Hauptsache nach Hause. Mach langsam, lauf einfach weiter. Aber Hauptsache nach Hause.“. Immer öfter schauten wir uns an und ich bin nicht sicher, wer von uns beiden am meisten irritiert war. Ich von Schröders untypischer Erschöpfung oder er von meiner skeptischen Miene und den besorgten Gedanken:

 

„Im Schnitt beginnen die Probleme spätestens mit 5 Jahren...hatte Herr Kresken auf dem VDH-Seminar neulich zu mir gesagt, als ich deine Befunde vorstellte. 5 Jahre... 5 Jahre... Du wirst 5 im Juli. Juli... Wir haben jetzt Mai, nicht wahr!? Im Juli wirst du 5 und heute bist du so komisch... Dropsn, was ist denn los? Geht’s dir heute nicht gut oder bist du einfach nur faul? Wenn du doch nur sprechen könntest...“.

 

Vielleicht ist es Zufall, vielleicht sehe ich auch Gespenster und interpretiere zu viel hinein und Schröder hatte einfach nur Lust, mal neben mir her zu schlendern... Aber ich kenne Schröder so bisher eigentlich eher nicht. Und ich halte viel von Herrn Kresken. Ich vertraue auf seine Expertise, er ist mittlerweile ja wirklich so etwas wie ein Mentor für uns. Doch heute wünsche ich mir einfach nur von ganzem Herzen, dass er sich irrt. Dass Schröder eine der Ausnahmen bleibt und er heute einfach mal nur so neben mir her trotten wollte...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


04. Dezember 2015

Bysterstorff's Beam me up Schröder war heute mal wieder bei Frau Dr. Kattinger zur Kontrolle. Nachdem unser letzter Besuch im März schon einige Zeit zurück liegt, hat Frau Kattinger heute eine ganz ausführliche Untersuchung vorgenommen.

 

Die Allgemeinuntersuchung inkl. Auskultation und Pulsmessung stellte Frau Kattinger sehr zufrieden und so konnte der Ultraschall beginnen.

Beide Herzhälften wurden ausgiebig geschallt, die Herzfrequenz ist weiterhin sehr gut. Jedoch hat sich Schröders rechte Herzhälfte ein nicht unerhebliches Stück vergrößert. Frau Kattinger konnte natürlich nicht sagen, ob dies durch den vergangenen Sommer oder die von uns verringerte Medikation oder auch beides verursacht wurde. Ebenso wenig konnte sie eine Aussage darüber machen, ob es sich mit üblicher Medikation nicht genauso verschlechtert hätte. Allerdings betonte sie noch einmal, dass Schröder (in Bezug zu seiner Erkrankung) ja nun auch schon "älter" sei und eine Verschlechterung mit zunehmendem Alter nicht unüblich ist. Dass er weiterhin keinerlei Symptome zeigt, lässt Frau Kattinger immer wieder staunen.

 

Nach der Ultraschalluntersuchung wurde noch ein EKG geschrieben, welches zu unserer vollsten Zufriedenheit verlief. Im Anschluss daran wurde auch noch Schröders Brustkorb geröngt. Es zeigten sich keinerlei Wassereinlagerungen in Bauch und Lunge, was natürlich das Wichtigste ist.

 

Alles in allem war Frau Kattinger wieder sehr erfreut über Schröders Gesamterscheinung. Wir sollen lediglich wieder die normale Medikation einsetzen, das werden wir natürlich tun.

 

Schröder war wieder ein wahrer Goldschatz und zeigte sich von seiner besten Seite. Jedoch war er auch froh, als wir gehen konnten. Mit Bodenberührung des Auto-Kennels war er direkt eingeschlafen, diese Aufregung musste er erst einmal verarbeiten. Zuhause angekommen, begrüßten sich Schröder und Artus als hätten sie sich ein Vierteljahr nicht gesehen und nun wird wieder ausgiebig geschlafen. 

Im Großen und Ganzen bin ich also sehr zufrieden mit der heutigen Kontrolle und sehr stolz auf unseren kleinen Herzkasper.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


08. Juli 2015

Bysterstorff's Beam me up Schröder hat heute seinen 4. Geburtstag gefeiert! 

 

Und guckt ihn euch an: 

das schelmische Grinsen ist immer noch das Gleiche.

 

Ich kann mich noch erinnern als wäre es gestern, als ich erfuhr, dass "Rüde dunkelblau" mein Schröder ist. 'Rüde dunkelblau' – der kleinste Rüde...das zweitkleinste Fellknäuel im ganzen Wurf...dieser kleine verschlafene Kerl.

Immer etwas langsamer, aber dafür umso hartnäckiger! Und mittlerweile hat er aufgeholt. Mittlerweile ist er immer ganz vorne mit dabei...

 

Schröder...ein Hund mit so vielen Gesichtern...Schrotte, Dropsn, die Arschmade (*entschuldigen Sie bitte*), der Herzkasper...und alle diese Namen beschreiben ihn so gut... 

 

Dieser Hund ist wirklich ein Phänomen. Ein Ausbund an guter Laune und Unbeschwertheit...mit einer großen Ladung Willenskraft!

 

Ja, er ist ein Montagsexemplar...aber genau so ist er perfekt! Genau so lieben wir ihn!

Und ich verdanke ihm so viel.

 

Schröder war der Anstoß für die schönsten und wichtigsten Momente in meinem Leben und seine Anwesenheit dabei macht sie noch ein Stückchen kostbarer. 

 

Und deshalb kämpfen wir...dafür, dass wir auch die kommenden großen Momente zusammen mit unserem Herzkasper erleben dürfen. Und dafür, dass anderen Familien dieser Kampf erspart bleibt.

 

Schröder, du Knalltüte! Du bist wirklich eine Inspiration und ein Vorbild - in vielerlei Hinsicht.

 

Danke, dass es dich gibt! Danke, dass du so ein hartnäckiger und sturer kleiner Drecksack bist! 

Wir lieben dich von ganzem Herzen! 

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


12. März 2015

Schrödi war heute zu seinem 14. Herz-Ultraschall bei Frau Dr. Kattinger.

 

Seltsamer Weise wird er von Besuch zu Besuch ängstlicher, obwohl er dort ja bisher keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht hat und Frau Dr. Kattinger auch immer äußerst sensibel mit ihm umgeht. Aber sie schaffte es auch diesmal, ihn mit ihrer umsichtigen Art recht schnell zu beruhigen.

 

Zunächst machte Frau Dr. Kattinger eine umfassende Allgemeinuntersuchung und hörte Schröder gründlich ab. Sie war wieder sehr erfreut, dass seine Herzfrequenz mit 80 Schlägen die Minute weiterhin absolut unauffällig ist. Aber sie betonte auch, dass es wirklich erschreckend ist, wie deutlich man Schröders Herzfehler bereits durch reines Handauflegen von außen fühlen kann.

 

Danach ging es für Schröder ab auf den Untersuchungstisch und der Ultraschall wurde durchgeführt. Frau Dr. Kattinger bemerkte, dass sich Schröders rechte Herzhälfte – im Gegensatz zum letzten Mal – wieder minimal verkleinert hat. Das sind natürlich gute Neuigkeiten! Allerdings wurde Schröders linke Herzhälfte noch ein bisschen mehr zurückgedrängt. Dass Schröders Sauerstoffversorgung zukünftig verstärkt darunter leiden könnte, brauchte Frau Kattinger mir nicht erklären. Jedoch merkte sie an, dass es durchaus ein gutes Zeichen sei, dass Schröder seit dem einen Mal im November keinen erneuten Schwächeanfall hatte. Sie ist und bleibt diesbezüglich also auch positiv.

 

Alles in Allem war Frau Dr. Kattinger wieder sehr erfreut über Schröders Zustand und möchte die Medikation bis auf Weiteres beibehalten. Wir sollen nun beobachten, wie Schröder in den wärmeren Monaten zurecht kommt und uns bei Auffälligkeiten wieder melden. Sollte nichts weiter vorfallen (wovon wir natürlich ausgehen), sind wir in 3 Monaten wieder zur nächsten Achselhaar-Rasur bestellt.

 

Schröder war wieder ein absolutes Herzchen. So lieb und geduldig, Frau Dr. Kattinger ist immer ganz verzückt!

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


19. Februar 2015

Ich glaube, jeder der mich kennt, würde mich als Optimist bezeichnen. Und ich denke, das bin ich auch. Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch.

 

Natürlich hat mich Schröders Diagnose damals schockiert. Natürlich habe ich anfangs viel geweint. Eigentlich war es egal, ob es gut lief oder schlecht. Es war immer irgendwie traurig. Wenn Schröder nachts hustend und keuchend durch die Wohnung lief, weinte ich, weil ich nur daran denken konnte, dass er das bestimmt nicht lange verkraftet. Und wenn er im Urlaub fröhlich am Strand entlang sprang, weinte ich ebenso, weil ich nur daran denken konnte, dass er sicher nicht mehr lange so fröhlich sein würde. Es war furchtbar!

 

Doch Schröder half mir, nach und nach über die Diagnose hinweg zu kommen. Er entwickelte sich den Umständen entsprechend prächtig. Er wurde wirklich sehr gut medikamentös eingestellt und schnell war von einer hochgradigen Herzerkrankung nichts mehr zu merken. Im Gegenteil: Man muss ihn bremsen, wenn er seiner Leidenschaft – dem Fußballspielen – nachgeht. Mit der Zeit ist die Krankheit immer mehr aus unseren Köpfen gewichen. Wir haben sie akzeptiert und lassen uns von ihr nicht bestimmen. Und Schröder lässt sich von ihr sowieso in keiner Weise beeindrucken. Und genau deshalb habe auch ich meine positive Haltung wiedergefunden. Ich glaube, es zählt nicht die Zeit, die man miteinander hat sondern wie intensiv man sie nutzt. Ich bin mit der Krankheit im Reinen. Wir machen das Beste daraus und ich habe keine Angst mehr vor ihr. Zumindest dachte ich das bis vor Kurzem...

 

Doch vor allem in den letzten 1,5 Jahren gab es immer wieder Momente, in denen irgendetwas in mir hervor gekrochen kam. Wie ein kleines Männchen mit einem Rucksack. Und in diesem Rucksack all meine Angst, von der ich eigentlich dachte, dass ich sie hinter mir gelassen hatte.

 

Während meiner Schwangerschaft dachte ich oft daran, wie schön es wird, wenn unser Baby mit Arti und Schrödi aufwächst. Und im selben Moment kam dieses Männchen hoch gekrochen. Und es fragte mich, ob Schröder bis dahin überhaupt noch bei uns sein würde. Als unsere Tochter geboren war, stellte ich mir sehr oft ihre ersten Schritte vor, draußen im Garten, zwischen Arti und Schrödi. Und gleich war es wieder da, das Männchen. Und es fragte mich, ob Schröder diese ersten Schritte seiner kleinen Schwester überhaupt noch miterleben würde. Oder wenn ich ab und zu darüber nachdenke, wie ich mir meine Hochzeit einmal vorstelle... Dann ist für mich klar, dass Artus und Schröder dabei sein müssen. Und im selben Moment ist da wieder dieses Männchen, was mich fragt, ob Schröder so lange überhaupt noch durchhält. Und so wird es wahrscheinlich weitergehen...

Und in letzter Zeit verhält sich auch Schröder ab und zu etwas merkwürdig. Dann verkriecht er sich allein ins Hundezimmer, liegt auf der Couch und sieht mich irgendwie wissend an. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll... Er sieht mich an, als wolle er sagen „Ich bin erschöpft. Es ist nicht schlimm. Es geht mir gut, aber ich werde langsam müde...“.

 

Natürlich haben wir alle Angst vor diesem Tag, an dem uns unsere treuen Gefährten verlassen müssen. Und natürlich wird sich dieser Tag für jeden von uns immer zu früh anfühlen. Natürlich sind diese Ängste ein Stück weit normal. Aber mein Hund ist gerade einmal 3,5 Jahre alt. Ich sollte mir über den gefürchteten Tag X noch keine Gedanken machen müssen. Doch ich musste mir in letzter Zeit immer wieder eingestehen, dass ich sie doch irgendwo tief in mir drin jeden Tag mit mir herum trage – die Angst, dass mein kleiner Herzkasper uns viel zu früh verlassen wird.

 

Aber gut, dann hab ich eben Angst. Was soll’s! Dann nehme ich das jetzt zur Kenntnis und entscheide mich trotzdem für den Optimismus. Denn auch wenn Schröder ab und zu diese seltsam ruhigen Momente hat... im nächsten Augenblick ist er wieder der freche und sture kleine Dickkopf, den wir so lieben. Die blöde Trikuspidaldysplasie wird sich noch umgucken, mit wem sie sich da angelegt hat. Und ich werde meine Angst einfach umwandeln und jeden Moment mit Schröder dafür umso mehr genießen. Das sollte man ja sowieso immer tun – das Jetzt genießen. Und das machen wir...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


27. November 2014

Bysterstorff's Beam me up Schröder hatte gestern Abend einen kleinen Schwächeanfall.

 

Er hat sich mal wieder – ganz Labbimanier – übermäßig gefreut als wir meine Eltern besuchten. Dabei fing er an, stark zu husten - das macht er leider in letzter Zeit öfter, wenn er sich doll freut/aufregt. Dem Herzkasper macht das natürlich nix, also rannte er stark hustend seinen Ball holen. Als er diesen im Maul hatte, immer noch hustend, knickte sein linker Vorderlauf weg. Ich dachte, er sei umgeknickt und half ihm hoch, als auch noch beide Hinterläufe einbrachen. Ich habe ihn dann gestützt und gestreichelt, bis er sich beruhigt hatte. Das Ganze dauerte vielleicht eine halbe Minute, danach war alles wieder gut... Der Schreck bei mir saß natürlich tief!

 

Heute habe ich dann Schröders Kardiologin Frau Dr. Kattinger angerufen. Sie meinte, er hätte aufgrund der großen Freude, der damit verbundenen Aufregung und dem Husten zu wenig Sauerstoff bekommen. Und natürlich betrifft dies dann zuerst vor allem die Hinterläufe, da diese zuletzt versorgt werden.

 

Frau Dr. Kattinger möchte, dass wir Schröders Entwässerung von 1 1/4 Tbl. (Dimazon 40mg) auf 1 1/4 Tbl. (morgens) und 1 Tbl. (nachmittags) erhöhen.

 

Wir sollen uns in einer Woche noch einmal melden und berichten, wie es ihm damit geht.

 

Wir hoffen sehr, dass die erhöhte Dosierung hilft und diese Symptome wieder verschwinden.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


20. November 2014

Heute waren wir wieder bei Frau Dr. Kattinger zur Kontrolle. 

 

Schrödi war ohne seinen Bruder König Artus ungewöhnlich aufgeregt und zitterte am ganzen Körper. Doch Frau Dr. Kattinger konnte ihn mit ihrer sensiblen Art ganz schnell beruhigen und so stand der Untersuchung nichts mehr im Weg.

 

Schröders Puls ist wie jeher leicht geschwächt, seine Atmung aber normal und auch Atemgeräusche konnte Frau Dr. Kattinger nicht erkennen.

Schröders Herzfrequenz und auch die Kontraktionskraft sind weiterhin sehr gut. Darüber ist auch Frau Dr. Kattinger sehr erfreut.

 

Leider ist Schröders rechte Herzhälfte wieder etwas vergrößert und befindet sich nun wieder auf dem Stand wie vor der Vetmedin-Gabe. Frau Dr. Kattinger sagte mir jedoch, dass dies noch kein Grund zur Sorge sei, da mit einer minimalen Verschlechterung aufgrund von Schröders steigendem Alter durchaus zu rechnen sein müsse, hier aber vermutlich vor allem die Sommermonate ihres dazu getan haben. Da nun erst einmal die weniger belastende Winterzeit ansteht, möchte sie an der Gabe der Medikamente vorläufig nichts verändern und den nächsten Schall in 3-4 Monaten abwarten. 

 

Schröders linker Vorhof ist durch die vergrößerte rechte Herzhälfte ein Stück weiter verkleinert, aber auch das wäre in Anbetracht des Schweregrades ok.

 

Schröder war sichtlich froh, als er vom Behandlungstisch gehoben wurde und hatte sich seine Kaustange mehr als verdient.

 

Zur zusätzlichen Bestätigung der grundsätzlichen Herzvergrößerung hat Frau Dr. Kattinger dann anhand des von uns mitgebrachten Röntgenbildes noch einmal die Interspinalräume ausgezählt (eine andere Methode neben der Ermittlung des VHS, die wir schon einmal vorgenommen haben). Sie kam auf eine Anzahl von 5, normal sind 3. Aber auch das schockiert uns natürlich nicht mehr sonderlich.

 

Alles in allem war Frau Dr. Kattinger wieder sehr zufrieden mit unserem kleinen Drops. Er ist bei ihr immer so lieb, dass sie ihn doch glatt als einen sehr ruhigen Hund einschätzte. Ich glaube, wir müssen sie mal zu uns nach Hause einladen. Wenn sie sehen könnte, was für ein Rabauke und Wirbelwind er eigentlich ist, würde sie wohl ihr Ultraschallgerät in Reparatur geben – den Bildern würde sie so jedenfalls sicher nur schwer trauen können...

 

Wir freuen uns trotz der kleinen Verschlechterung sehr und hoffen, dass Schrödi die kalte Jahreszeit zu seinen Gunsten nutzen kann.

 

Wir bleiben jedenfalls weiterhin positiv!

Schrödi, du kleiner Teufel, du packst das!!! Wir sind unendlich stolz auf dich!

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


05. August 2014

Schrödi Herzkasper war heute wieder sehr tapfer und hat ein Thoraxröntgen und eine Blutabnahme über sich ergehen lassen.

 

Bevor Schröders Versicherungsschutz Ende August nun endgültig ausläuft, wollten wir uns noch einmal einen umfassenden Überblick über seinen Gesundheitszustand verschaffen.

 

Dabei war uns vor allem wichtig, die Lungen und den Bauchraum bzgl. potenziell möglicher Auswirkungen der Trikuspidaldysplasie (wie Herzhusten und Wassereinlagerungen) untersuchen zu lassen. Und auch Schrödis Blutwerte wollten wir, vor allem in Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen der vielen Medikamente, mittels einem ausführlichen Blutbild noch einmal kontrollieren lassen.

 

Das Thoraxröntgen verlief zu unserer vollsten Zufriedenheit. Weder Lungen noch Bauchraum weisen Wassereinlagerungen auf. Lediglich die enorme Vergrößerung von Schröders Herzen hat bei den behandelnden Ärzten für Erstaunen gesorgt – aber das ist für uns ja nichts Neues.

 

Über die Ergebnisse der ausführlichen Blutuntersuchung werden wir sobald wie möglich informiert. Wir hoffen, dass auch diesbezüglich alles in Ordnung sein wird.

 

Schrödi Herzkasper hat sich nun erst einmal ein Belohnungsleckerli verdient.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


03. Juli 2014

Wir sind zurück von Frau Dr. Kattinger und haben gute Neuigkeiten im Gepäck.

 

Frau Dr. Kattinger ist sehr zufrieden mit Schröders Allgemeinzustand.

Seine Herzfrequenz ist gut und sein Puls nur minimal schwächer als er sein sollte.

Der Doppler-Schall zeigte, dass sich Schröders rechte Herzhälfte nicht vergrößert hat. 

Im Gegenteil: Sie hat sich evtl. sogar minimal verkleinert.

Besser hätte es kaum laufen können!

 

Schröder war wie immer sehr lieb und hat die Prozedur ganz artig über sich ergehen lassen, auch dank unserer guten Freundin Mareike, die sich währenddessen ganz lieb um ihn gekümmert hat.

 

Wir sind sehr sehr glücklich und unendlich stolz auf unseren kleinen Kampfkasper.

Schrödi, du sturer Bock...mach weiter so!!!

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


24. März 2014

Und wieder einmal hatte Schröder ein Date zum Achselhaar-Stutzen bei Frau Dr. Kattinger. 

 

Und mal wieder können wir uns nicht beklagen. Der kleine Kasper war wie immer super lieb und hat die Prozedur artig über sich ergehen lassen. Er ist ja nun auch schon ein Profi auf dem Gebiet!

 

Frau Dr. Kattinger ist sehr zufrieden mit Schröders Werten. 

Seine Herzfrequenz ist weiterhin sehr gut und auch der Ultraschall selbst hat sie sehr erfreut. Schröders rechte Herzkammer ist zwar minimal größer geworden, aber dafür hat sich sein rechter Vorhof sogar minimal verkleinert. 

Das ist ein Zeichen dafür, dass wirklich ein bisschen mehr Blut in die linke Seite gefördert wird, was wir vermutlich der gesteigerten Kontraktionskraft durch das Vetmedin verdanken.

 

Frau Dr. Kattinger ist sehr glücklich mit Schröders bisheriger Entwicklung und sie ist guter Dinge, dass er auch weiterhin so gut mit seiner schweren Erkrankung zurecht kommen wird. Bisher hatte sie leider keinen TD-Patienten, der älter als 3 Jahre wurde. 

Aber das wird unser Herzkasper mit Sicherheit ändern!!! Wir sind mehr als zuversichtlich, dass der Drops uns noch alle überraschen wird! Denn er hat noch lange nicht genug Fußball gespielt...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


18. November 2013

Heute war es mal wieder so weit. Schröder hatte ein Date mit Frau Dr. Kattinger für seinen 10. Herz-Ultraschall.

 

Schröders Blutdruck ist gut und seine Herzfrequenz ist mit 81 Schlägen pro Minute wirklich sehr gut! Frau Kattinger freut es ganz doll, dass Schröders Herz bisher noch nicht versucht, die Problematik durch eine gesteigerte Herzfrequenz auszugleichen. Das ist wohl ein sehr gutes Zeichen!

 

Die Größe von Schröders rechter Herzhälfte ist wieder einmal unverändert geblieben! Das ist wirklich toll und ein Zeichen dafür, dass er medikamentös super eingestellt ist.

 

Noch toller ist, dass die linke Herzhälfte (die aufgrund der Verdrängung durch die extrem vergrößerte rechte Seite zu klein ist) ein bisschen an Größe zugelegt hat! 

Das ist wirklich super, denn es zeigt, dass durch die gesteigerte Kontraktionskraft (durch das Vetmedin) wirklich etwas mehr Blut von der rechten in die linke Seite und somit vorher auch in die Lunge transportiert wird. 

 

Frau Kattinger war wie immer sehr begeistert von unserem kleinen Herzkasper, auch wenn er es selbst heute irgendwie nicht so schön fand. Sie findet es immer wieder erstaunlich, wie gut er drauf ist, wie toll er die Medikamente verträgt und wie super er sich mittlerweile auf seine Krankheit eingestellt hat. 

 

Wir sind natürlich sehr glücklich über diese gute Diagnose und vor allem unendlich stolz auf unseren kleinen Drops! Er meistert das alles hervorragend und beweist wieder einmal auf's Neue, dass alles auch eine Einstellungssache ist! 

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


16. August 2013

Heute musste Schrödi noch einmal zu Frau Dr. Kattinger, um die Wirkung des neuen Medikamentes Vetmedin zu überprüfen. Die Größe des rechten Vorhofs ist unverändert, die Größe der rechten Herzkammer hat sich sogar minimal verringert! Die Gabe des Medikamentes wird nun auf die volle Dosis (6,25mg, 2x tgl.) hochgefahren.

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


08. Juli 2013

Wir waren – wie alle 3 Monate – wieder einmal bei Frau Dr. Kattinger und haben Schröders Herz schallen lassen. Diesmal haben wir allerdings die offizielle 'Zuchtuntersuchung' für das Collegium Cardiologicum e.V. durchführen lassen, um endlich einen handfesten Befund für uns und auch den DRC in der Hand zu haben. Frau Dr. Kattinger ist weiterhin sehr zufrieden, die Krankheit stagniert (seit Januar 2013). Sie möchte allerdings einen vorsichtigen Versuch starten und zusätzlich das Vetmedin bei Schröder probieren. Dazu werden wir es jetzt erst einmal ganz langsam einschleichen. Sobald er es in der vollen Dosis bekommt, wird die Wirkung nach einem kurzen Zeitraum von ca. 4 Wochen noch einmal mittels Ultraschall kontrolliert. Wir sind gespannt...

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)


Mai 2013

Schröder wurde am 08.07.2011 zusammen mit seinen neun Geschwistern mithilfe eines Kaiserschnittes geboren. Alle Welpen waren wohl auf und so waren auch die ersten Untersuchungen sowie die Wurfabnahme ohne Befund. Alles schien in Ordnung. Schröder war zwar schon immer etwas kleiner und langsamer als alle seine Geschwister, aber das muss ja nicht unbedingt was heißen.

Als Ende Januar 2012 ein hartnäckiger Welpenzahn gezogen werden sollte, wurde Schröders Herz im Zuge der geplanten OP noch einmal genau abgehört. Die anwesende Kardiologin sagte den OP-Termin sofort ab und veranlasste aufgrund von Herzgeräuschen einen Ultraschall sowie EKG und Röntgen.

 

Am 01.02.2012 wurde daraufhin erstmals, seitdem vierteljährlich, mittels einer kardiologischen Untersuchung eine eindeutige Diagnose gestellt: Hochgradige Trikuspidalklappendysplasie. Septale Segel nur als verdickter Stumpf vorhanden. Rechtes Atrium und rechter Ventrikel hochgradig vergrößert, linke Herzseite eher kleiner als normal.

Und das, obwohl er zuvor immer als unauffällig untersucht wurde und auch (bis auf seine etwas mangelhaften Sprinter-Qualitäten) äußerlich keinerlei Anzeichen macht.

 

Was heißt das also speziell in Schröders Fall?

Schröders Trikuspidalklappe ist zum einen viel zu tief angelegt und zum anderen bestehen ihre Segel lediglich aus verdickten Stümpfen, wodurch sich die Klappe nicht ansatzweise schließt. Das Blut, welches aus dem Körper kommt, fließt in den rechten Vorhof und von da aus durch die Trikuspidalklappe weiter in die rechte Herzkammer. Da die Klappe nicht schließt, wird ein Großteil des Blutes jedoch nicht -wie vorgesehen- durch die Lungenarterie in die Lunge gepumpt sondern staut sich zurück in den rechten Vorhof. Dadurch ist Schröders rechte Herzhälfte bereits 6 mal so groß, wie sie im gesunden Zustand wäre (eigentlich beträgt die Größe der rechten Herzhälfte ca. 1/3 der Linken, bei Schröder ist sie aber doppelt so groß wie die linke Herzhälfte).

 

Über die Lebenserwartung von Schröder lässt sich nicht viel sagen. Er könnte jederzeit tot umfallen, kann aber auch recht alt werden. "Alles kann, nichts muss!", so die Aussage der Ärzte. Er bekommt mehrere Medikamente, die er sein Leben lang einnehmen muss:

 

  • Fortekor/Benazepril 25mg, 1x tgl. (Blutdrucksenker, Verbesserung der klinischen Symptome)
  • Dimazon/Furosemid 50mg, 1-2x tgl. je nach Wetterlage (vermehrtes Wasserabsetzen, um vor allem den rechten Vorhof zu entwässern und Wasser im Körper vorzubeugen)
  • Prilactone/Spironolacton 50mg, 1x tgl. (vermehrtes Wasserabsetzen, um vor allem den rechten Vorhof zu entwässern und Wasser im Körper vorzubeugen)
  • Vetmedin 6,25mg, 2x tgl. (zur Steigerung der Kontraktionskraft des Herzmuskels)
  • Weißdornsaft nach Bedarf (Symptomlinderung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit)
  • Kräutermischung 'Euro Zoo Body Circle' nach Bedarf (zur allgemeinen Unterstützung des Herzens)

 

Vor allem Schröders unglaublich guter äußerer Eindruck lässt die Kardiologen staunen. Er müsste laut der Ultraschallbilder völlig lethargisch sein und nur hecheln. Doch Schröder ist Lebensfreude pur! Er rennt, er springt, er tobt, er ist ein wahrer Herzkasper! Schröder liebt Fußballspielen und ein Ende gibt es nur, wenn Mensch eben aufhört mitzuspielen. Und selbst dann sucht man sich eben eine andere lustige Beschäftigung...

 

Schröder ist ein Knallkörper und ein ziemlich hibbeliges Exemplar, was es umso unglaublicher macht, dass er an einer so hochgradigen Trikuspidaldysplasie leidet (bisher bestätigt durch 3 unabhängige Kardiologen).

 

Schröder ist ein ideales Beispiel dafür, dass selbst die Diagnose 'hochgradige Trikuspidaldysplasie' nicht das Ende der Welt bedeuten muss!

 

Natürlich ist Schröder noch sehr jung und er könnte jederzeit an den Folgen seiner Herzkrankheit sterben, aber – und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste – es geht ihm gut damit! Er benimmt sich altersentsprechend, er ist fröhlich, er ist wuselig, er spielt und tobt und rennt und springt und würde man nicht wissen, dass er diese schwere Herzkrankheit hat, man würde es nie vermuten!

 

(Sophie Prasser, Besitzerin von Schröder)