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PDA - Was ist das?

Der Persistierende Ductus Arteriosus Botalli, auch kurz PDA genannt, ist eine der drei häufigsten angeborenen Herzerkrankungen beim Hund.

 

Diese Fehlbildung hat ihren Ursprung in der pränatalen Kreislaufsituation im Mutterleib. Da die ungeborenen Tiere noch nicht atmen, muss die Lunge entsprechend noch nicht durchblutet werden. Deshalb werden zu dieser Zeit die Aorta und die Lungenarterien über ein Gefäß (dem Ductus Arteriosus Botalli) miteinander verbunden. Um einen unnötigen Blutfluss in die Lunge zu verhindern, erfolgt also ein Kurzschluss zwischen der Lungenarterie und der Aorta, sodass das Blut aus der rechten Herzkammer am Lungenkreislauf vorbei direkt wieder in den Körper zurückgeleitet wird. Innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt erfolgt bei gesunden Tieren ein spontaner Verschluss dieser Verbindung. Sofern dieser Verschluss jedoch ausbleibt, spricht man von einem Persistierenden Ductus Arteriosus Botalli.

 

Da vor der Geburt der Druck im Lungenkreislauf höher ist als im Körperkreislauf, fließt das Blut von rechts nach links. Mit dem ersten Atemzug nach der Geburt entfalten sich die Lungen und es kommt zu einem Druckabfall, woraufhin die Richtung des Blutflusses sich umkehrt – das Blut fließt nun bis zum Verschluss des Ductus Arteriosus Botalli von links (Körperkreislauf) nach rechts (Lungenkreislauf). Bleibt der Verschluss aus und es kommt zum PDA, kann es zu 2 verschiedenen krankhaften Blutströmen (Shunt-Flüsse) kommen mit jeweils unterschiedlicher Diagnose, unterschiedlichen Symptomen und unterschiedlicher Behandlung. 

Welche verschiedenen Arten des PDA gibt es?

Der PDA wird aufgrund der Flussrichtung des krankhaften Blutstromes in zwei Arten unterteilt:

Beim PDA mit Links-Rechts-Shunt fließt das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in die linke Herzhälfte, von dort in die Aorta und macht dann über den PDA aber einen Umweg zurück in die Lunge und erneut in die linke Herzhälfte. Je nach Größe des PDA und der damit einhergehenden Überbelastung der linken Herzhälfte kommt es zu einer Linksherzvergrößerung und im weiteren Verlauf zu einem Rückstau in die Lunge, woraus im schlimmsten Fall ein Lungenödem resultiert. Außerdem kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Körpers, da jeweils nur ein Bruchteil des sauerstoffreichen Blutes den Weg aus der Aorta heraus in den Körper findet.

(Handzeichnungen, frei nach http://www.transplantation-verstehen.de/dotAsset/25070.jpg)

Deutlich seltener als der PDA mit Links-Rechts-Shunt tritt der PDA mit Rechts-Links-Shunt auf. In wenigen Fällen kann es passieren, dass nach der Geburt kein Druckabfall im Lungenkreislauf eintritt und die Flussumkehr nicht erfolgt. Aber auch nach zuvor erfolgter Druckumkehr kann es im Verlauf der Erkrankung aufgrund des Rückstaus in die Lunge zu einem Hochdruck im Lungenkreislauf kommen. Liegt ein Rechts-Links-Shunt vor, so fließt das sauerstoffarme Blut aus dem Körper in die rechte Herzhälfte, von dort in die Lungenarterie und macht dann über den PDA aber einen Umweg zurück über die Aorta in den Körperkreislauf. Das fehlgeleitete Blut kann entsprechend nicht in der Lunge mit Sauerstoff angereichert werden und so kommt es in der hinteren Körperhälfte zu einer verminderten Sauerstoffversorgung.

(Handzeichnungen, frei nach http://www.transplantation-verstehen.de/dotAsset/25070.jpg)