+++ Leb(t)en Sie mit einem herzkranken Labrador Retriever zusammen? Dann melden Sie sich bitte bei uns! +++


An dieser Stelle möchten wir Ihnen noch ein paar wichtige Ratschläge mit auf den Weg geben, die Ihnen – sollten Sie sich für einen Hund vom Züchter und nicht aus dem Tierheim entschieden haben – bei der Wahl des Selbigen helfen sollen.

 

Kaufen Sie einen Labrador Retriever, der in den von der weltweiten FCI anerkannten Vereinen gezüchtet ist. Dies ist in Deutschland der LCD (Labrador Club Deutschland e.V.) oder der DRC (Deutscher Retriever Club e.V.). In der Schweiz wird die verantwortungsvolle Zucht in der FCI vom RCS (Retriever Club Schweiz) unterstützt. Unterstützen Sie keine Züchter, die verantwortungslos Hunde vermehren. Nur so stellen sie sicher, dass die Rasse Labrador Retriever weiterhin mit klaren Regelungen hinsichtlich Gesundheit und Wesen gezüchtet wird.

 

Unabhängig von der Prädisposition bezüglich der Trikuspidalklappendysplasie oder anderer Herzerkrankungen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sowohl die Mutterhündin als auch der Deckrüde Ihres potenziellen Welpen nicht an HD oder ED erkrankt sind. Weiterhin sollte die Gesundheit der Hunde hinsichtlich EIC, CNM sowie prcd-PRA bestätigt sein. Achten Sie auch auf die Gesundheit der Geschwister der Mutterhündin oder des Deckrüden. Ein guter Züchter gibt Ihnen gerne Auskunft über die Ergebnisse, die aber – wenn vorhanden – auch in den Datenbanken der jeweiligen Vereine hinterlegt sind. Des Weiteren sollten Sie sich generell über die bereits gefallenen Nachzuchten sowohl seitens der Mutterhündin als auch des Deckrüden informieren. Deren Gesundheitsergebnisse können Ihnen einen guten Anhaltspunkt bezüglich der Vererberqualitäten der Elterntiere liefern.

 

Hinsichtlich der möglichen Herzerkrankungen möchten wir Ihnen dringlichst ans Herz legen, dass Sie Ihren Wunsch-Züchter fragen, ob die Herzgesundheit der Hündin sowie des Rüden durch einen Ultraschall nachgewiesen werden kann. Lassen Sie sich die entsprechenden Befunde zeigen. Wenn die Hündin oder der Deckrüde schon einmal Welpen hatten, fragen Sie auch nach den Ultraschall-Ergebnissen dieser Würfe. Nicht alle Gesundheitsergebnisse sind in den Datenbanken eingetragen, nicht alle Züchter veröffentlichen schlechte Ergebnisse auf ihrer Homepage. Wir würden immer nur Züchter wählen, die auch mit den schlechten Ergebnissen ihrer Nachzucht offen umgehen. Weiterhin sollte man sich die Linie des Wunschhundes genau ansehen und zumindest vorsichtig werden, wenn einige Vorfahren bereits im mittleren Alter verstorben sind.

 

Viele Züchter lassen eine solche Ultraschalluntersuchung des Herzens leider (noch) nicht durchführen, da der Herzultraschall in Deutschland für die Zuchtzulassung nicht verpflichtend ist. In den USA ist die Ultraschalluntersuchung des Herzens beim Labrador Retriever für eine Zuchtzulassung zwar ebenfalls nicht verpflichtend, jedoch ist fast jeder Zuchthund aus dem Labradorclub der USA trotzdem kardiologisch untersucht. Warum dort, in Deutschland aber nicht? Das macht für uns persönlich keinen Sinn.

 

Gerade bei Erkrankungen, die – im Vergleich z.B. zum in Deutschland erforderlichen Zahnstatusbericht  sowohl für den betroffenen Hund sehr schwerwiegende gesundheitliche, als auch für dessen Besitzer starke emotionale wie auch finanzielle Folgen hat, sollte man doch vor allem als verantwortungsbewusster Züchter großen Wert darauf legen, seine Zuchthunde dahingehend untersuchen zu lassen. Laut den Tierkardiologen des Collegium Cardiologicum e.V. gehört die Trikuspidalklappendysplasie – ähnlich wie z.B. HD und ED – zu den Rasseprädispositionen des Labrador Retriever und auch andere Herzerkrankungen spielen immer wieder eine Rolle. Ohne die nötigen Zuchtauflagen diesbezüglich ist natürlich niemand verpflichtet, seinen Hund zu schallen, geschweige denn einen (negativen) Ultraschallbefund öffentlich zu machen oder in der Datenbank des betreffenden Vereins seines Hundes eintragen zu lassen, was es wiederum schwer macht, einen Überblick darüber zu bekommen, welcher Hund frei oder betroffen geschallt ist.

 

Es ist leider ein Teufelskreis: solange nur wenige betroffene Hunde öffentlich bekannt sind, wird die Notwenigkeit des Herzultraschalls beim Labrador Retriever nicht ausreichend kommuniziert werden. Solange diese Notwendigkeit nicht kommuniziert wird, können aber auch keine weiteren betroffenen Hunde identifiziert werden...

 

Aber auch hier gibt es positiv herausragende Beispiele:

Es gibt Züchter und Deckrüdenbesitzer, die den Herzultraschall vorsorglich vornehmen lassen und das Ergebnis auch offen auf ihrer Homepage kommunizieren. Ein bisschen mehr Aufwand bei der Suche nach diesen Züchtern wird mit einem hoffentlich langen gemeinsamen Leben belohnt.

 

 

 

Einen sehr informativen Link zum Thema 'illegaler Welpenhandel' möchten wir Ihnen an dieser Stelle auch noch empfehlen: Wühltischwelpen - nein danke!