Was zeigt sich mittels der Untersuchungstechniken?

Man unterscheidet bei der DCM 3 Verlaufsphasen.

 

In Phase 1, der Zellphase, zeigt der betroffene Hund keinerlei Symptome. Ebenso zeigen sich die Auskultation, das Röntgen sowie die Echokardiographie unauffällig – man sieht ein normales Herz mit normaler Herztätigkeit. Zu diesem Zeitpunkt kann die DCM allein über eine Biopsie des Herzmuskels erkannt werden. Bei einer Biopsie würde man dann die Veränderung der Herzmuskelzellen (DCM1 oder DCM2) identifizieren.

 

Auch in Phase 2, der okkulten bzw. subklinischen Phase, zeigt der betroffene Hund keinerlei äußerlich erkennbare Symptome. Allerdings ist die DCM in dieser Phase diagnostisch via 24h-EKG und Echokardiographie feststellbar. Dabei wird durch das Collegium Cardiologicum e.V. meist ein 'Scoring'-System auf Basis rassespezifischer 'Cut-Off'-Werte eingesetzt. Die okkulte Phase kann individuell verschieden zwischen 2 und 6 Jahre andauern. Das Auftreten von kurzen Ohnmachtsanfällen (Synkopen) aufgrund einer kardiogen (also vom Herzen ausgehend) verursachten Minderdurchblutung des Gehirns ist in dieser Phase nicht untypisch. Ebenso kann es zum plötzlichen Herztod kommen, welcher zum jetzigen Zeitpunkt jedoch anhand keinerlei Kriterien sicher vorhergesagt werden kann. Lediglich eine ventrikuläre Tachykardie (gesteigerte Herzfrequenz, die von den Herzkammern ausgeht) im 24h-EKG gilt als für den plötzlichen Herztod hochverdächtig. Im okkulten Stadium gilt es also vor allem, eine Dekompensation zu verzögern, auftretende Synkopen zu behandeln und den plötzlichen Herztod (medikamentös) zu verhindern.

 

In der 3. Phase, der klinischen Phase, sind klinische Symptome wie z.B. Leistungsschwäche, trockener Husten/Würgen, vermehrter Bauchumfang, gesteigerte Atemfrequenz, Atemnot, Bewegungsunlust und/oder längere Ruhephasen beim betroffenen Hund erkennbar.

In diesem Stadium ist die DCM nun auch per Auskultation durch Herzgeräusche und/oder Herzrhythmusstörungen sowie per Röntgen durch z.B. Kardiomegalie, Lungenödem, Thoraxerguss und kongestives Herzversagen erkennbar.

Im EKG zeigen sich in diesem klinischen Stadium zudem ventrikuläre Extrasystolen (Herzschläge außerhalb des physiologischen Rhythmus mit Entstehung in einer der Herzkammern), Vorhofflimmern und eine ventrikuläre Tachykardie (gesteigerte Herzfrequenz, die von den Herzkammern ausgeht).

Via Herzultraschall lassen sich eine Kammer- sowie Vorkammerausweitung, die Herzmuskelschwäche und eine sekundäre Mitralinsuffizienz (also Undichte der Mitralklappe/linke Vorhofklappe) darstellen.

Bei der klinischen Phase handelt es sich um die kürzeste Phase der DCM.