Therapie

Ob und welche Art der Therapie für eine Pulmonal- bzw. für eine Aortenstenose in Frage kommt, variiert in Abhängigkeit des jeweiligen Schweregrades der Erkrankung. Entsprechend ist es zunächst wichtig, diesen anhand der via Herzultraschalldoppleruntersuchung gemessenen maximalen Blutflussgeschwindigkeit (Vmax) zu ermitteln. 

 

 

Der Schweregrad einer Pulmonalstenose wird in 3 Stufen eingeteilt:

 

Bei einer geringgradigen Pulmonalstenose (Vmax bis 3,5 m/s) kommt es zwar ebenfalls zu einem Herzgeräusch, allerdings nicht zu einer Verdickung des Herzmuskels. Folglich werden beim betroffenen Hund keine Symptome auftreten. Auch ohne Therapie zeigen Hunde mit einer geringgradigen Pulmonalstenose eine normale Belastbarkeit sowie eine normale Lebenserwartung. Aufgrund der Erblichkeit von Pulmonalstenosen sollte jedoch auch ein geringgradig betroffener Hund von der Zucht ausgeschlossen werden. 

 

Auch bei einer mittelgradigen Pulmonalstenose (Vmax bis 4,5 m/s) zeigen die betroffenen Hunde in den meisten Fällen keine Symptome und haben auch ohne Therapie im Normalfall eine günstige Prognose. Dies gilt allerdings nur, solange keine zusätzliche Undichte der Trikuspidalklappe vorliegt. In diesem Fall kann es zu einem Rückstau in den Körperkreislauf und infolgedessen zu Wasseransammlungen in Brust- oder Bauchraum kommen. Treten diese Komplikationen auf, müssen entwässernde und kreislaufunterstützende Medikamente verabreicht, die Wasseransammlungen gegebenenfalls punktiert und eventuell auch eine Ballonierung (s.u.) der Engstelle vorgenommen werden.

 

Erst bei einer hochgradigen Pulmonalstenose (Vmax von über 4,5 m/s) kommt es zu einer Verdickung und folglich zu einer Unterversorgung des Herzmuskels, welche häufig Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen. Hunde, die an einer hochgradigen Pulmonalstenose leiden, sollten mit Betablockern therapiert werden um zum einen das Risiko von Herzrythmusstörungen zu verringern und zum anderen um Umbauvorgängen am Herzen entgegenzuwirken. Zudem ist in den meisten Fällen eine sogenannte Ballonierung anzuraten.

 

Unter einer Pulmonalballonierung versteht man einen minimalinvasiven Kathetereingriff, bei welchem ein kleiner Ballon über einen Katheter in die betroffene Engstelle eingeführt und dort entfaltet wird. Je nach ursprünglichem Schweregrad der Pulmonalstenose und potenziell bereits eingetretenen Veränderungen am Herzen kann die Erkrankung mithilfe dieser Methode auf einen gering- bis mittelgradigen Schweregrad reduziert und die Prognose für den betroffenen Hund deutlich verbessert werden. 

 

 

 

Der Schweregrad einer Subaortenstenose wird in 3 Stufen eingeteilt:

 

Bei einer geringgradigen Subaortenstenose (Vmax bis 3,5 m/s) kommt es zwar ebenfalls zu einem Herzgeräusch, allerdings nicht zu einer Verdickung des Herzmuskels. Folglich werden beim betroffenen Hund keine Symptome auftreten. Auch ohne Therapie zeigen Hunde mit einer geringgradigen Aortenstenose sowohl eine normale Belastbarkeit als auch eine normale Lebenserwartung.

 

Auch bei einer mittelgradigen Subaortenstenose (Vmax bis 4,5 m/s) zeigen die betroffenen Hunde in den meisten Fällen keine Symptome und haben auch ohne Therapie im Normalfall eine günstige Prognose. Dies gilt allerdings nur, solange keine zusätzliche Undichte der Mitralklappe vorliegt. In diesem Fall kann es zu einem Rückstau in den Lungenkreislauf und infolgedessen zu Wasseransammlungen in der Lunge kommen. Treten diese Komplikationen auf, müssen entwässernde und kreislaufunterstützende Medikamente verabreicht werden. 

 

Erst bei einer hochgradigen Subaortenstenose (Vmax von über 4,5 m/s) kommt es zu einer Verdickung und folglich zu einer Unterversorgung des Herzmuskels, welche häufig Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen. Statistisch gesehen versterben zwei von drei Hunden mit hochgradiger Subaortenstenose bereits innerhalb der ersten drei Lebensjahre. 

 

Bei einer Aortenstenose ist ein chirurgischer/katheterbasierter Eingriff nur in sehr seltenen Ausnahmefällen indiziert, da ein solcher Eingriff meist keinen prognostischen und therapeutischen Vorteil bringt, dafür aber ein relativ großes Risiko (z.B. einer entzündlichen Veränderung der Aortenklappe) birgt. Für den Einsatz bei einer Subaortenstenose ist das Verfahren einer Ballonierung gänzlich ungeeignet und somit käme nur eine Operation am offenen Herzen unter Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine in Frage – die Prognose für eine solche hochinvasive Operation ist allerdings sehr schlecht.

Hunde, die an einer hochgradigen (Sub-)Aortenstenose leiden, werden mit Medikamenten behandelt, welche die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels verbessern, die Herzfrequenz senken und die Leistungsfähigkeit des Herzens verbessern. Das Medikament der Wahl ist ein Betablocker (meist Atenolol), um zum einen das Risiko von Herzrhythmusstörungen zu verringern und zum anderen Umbauvorgängen am Herzen entgegenzuwirken.

Prognose

Die Prognose bei einer Pulmonalstenose variiert in Abhängigkeit des Schweregrades und den potenziell bereits eingetretenen Veränderungen am Herzen. Hunde mit einer gering- bis mittelgradigen Ausprägung der Erkrankung haben häufig eine unverminderte Lebenserwartung. Hunde mit einer hochgradigen Ausprägung der Erkrankung versterben – sofern sie nicht therapiert werden – meist frühzeitig aufgrund des plötzlichen Herztodes oder entwickeln starke Stauungserscheinungen in den Körperkreislauf, welche ebenfalls zum Tod führen können. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen und in hochgradigen Fällen eine Pulmonalballonierung durchzuführen. Diese führt bei über 90% der betroffenen Hunde zu einer deutlich verbesserten Leistungsfähigkeit und damit einhergehend zu einer besseren Lebenserwartung. 

 

 

 

Die Prognose bei einer (Sub-)Aortenstenose variiert in Abhängigkeit des Schweregrades und den potenziell bereits eingetretenen Veränderungen am Herzen, ist bei gering- bis mittelgradigen Ausprägungen aber meist sehr gut. In hochgradigen Fällen ist die Prognose allerdings eher schlecht, so versterben bis zu 80% der betroffenen Hunde bereits innerhalb der ersten drei Lebensjahre aufgrund des plötzlichen Herztodes. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen und dem Risiko des plötzlichen Herztodes durch den gezielten Einsatz von Medikamenten entgegenzuwirken.