Hinsichtlich der Therapie eines Perikardergusses gilt es natürlich zwischen der Therapie des Ergusses selbst und der Therapie der potenziell zugrunde liegenden Erkrankung zu unterscheiden.
Die therapeutischen Maßnahmen zur Behandlung der drei für einen Perikarderguss potenziell möglichen Tumore sind leider stark begrenzt. In Hinblick auf ein Hämangiosarkom kann eine Chemotherapie versucht werden, wird aber aufgrund deren unbefriedigenden Nutzens dennoch nicht empfohlen. Im besten Fall kann der Krankheitsprozess auf diese Weise um ein paar wenige Monate verzögert werden, eine Heilung ist jedoch ausgeschlossen.
Für die Behandlung von Herzbasistumoren kommt eine Chemotherapie nicht einmal in Frage, da diese Art von Tumoren nicht auf Chemotherapeutika ansprechen. Auch zu einer operativen Entfernung eines solchen Tumors ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht anzuraten.
Für die Behandlung pathologischer Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel, also den Perikarderguss selbst, kommt lediglich eine Perikardiozentese, das heißt eine Punktion des Herzbeutels, in Frage. Bei diesem Eingriff, welcher nur von einem erfahrenen Kardiologen durchgeführt werden sollte, wird der Herzbeutel mithilfe eines Katheters durch die Brustwand punktiert und die pathologische Flüssigkeit abgesaugt. Da es bisher leider keine Medikamente gibt, die dem Neuauftreten von Perikardergüssen entgegenwirken, muss die Perikardiozentese im Zweifelsfall immer wieder durchgeführt werden. Weil mit jedem Eingriff aber immer auch das Risiko besteht, z.B. das Herz, die Lunge oder Gefäße mit dem Katheter zu verletzen und auch der ständige Entzündungsreiz im Herzbeutel selbst zu einer konstriktiven Perikarditis (=Verdickung/Verkalkung des Herzbeutels) führen kann, sollte eine Perikardiozentese jedoch nicht dauerhaft durchgeführt werden.
Bei Hunden, die zu chronisch rezidivierenden Perikardergüssen neigen, wird daher entweder eine Perikardektomie oder eine Perikardfenestration empfohlen. Beide Methoden sind chirurgische Eingriffe: bei einer Perikardektomie wird fast der gesamte Herzbeutel selbst entfernt. Bei einer Perikardfenestration werden mehrere Löcher in den Herzbeutel geschnitten, welche für einen Ablauf der sich ansammelnden Flüssigkeit in die Brusthöhle sorgen, wo diese dann von den Lymphgefäßen abgebaut wird.
Ob und wie oft sich ein Perikarderguss neu bildet, kann in keiner Weise vorhergesagt werden. In manchen Fällen idiopathischer Ergüsse reicht eine einzige Punktion aus, in anderen Fällen kommen die Wasseransammlungen so regelmäßig wieder, dass ein chirurgischer Eingriff unumgänglich ist. Generell kommt es bei bösartigen Ursachen häufiger und schneller zu erneuten Ergüssen als bei gutartigen Ursachen. Bei Hämangiosarkomen kann es bereits innerhalb weniger Stunden zu neuen Wasseransammlungen kommen.
Auch hinsichtlich der Prognose kommt es natürlich auf die zugrunde liegende Ursache für den Perikarderguss an.
Hunde mit einem Hämangiosarkom haben im Durchschnitt noch eine Lebenszeit von 3-6 Monaten. Für Herzbasistumore ist die Prognose aufgrund des nur langsam voranschreitenden Wachstums etwas besser und so muss mit einer verbleibenden Lebenserwartung von bis zu 1-2 Jahren gerechnet werden. Auch für Mesotheliome ist die Prognose leider ebenfalls sehr ungünstig.
Idiopathische Perikardergüsse haben hingegen – vor allem auch im Zusammenspiel mit einem chirurgischen Eingriff – eine sehr gute Prognose.