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Weitere relevante Erkrankungen beim Labrador Retriever

Neben den Herzerkrankungen gibt es weitere beim Labrador Retriever relevante Erkrankungen und Themen, die wir Ihnen an dieser Stelle überblicksartig vorstellen möchten.

 

Die Centronukläre Myopathie (CNM) ist eine erblich bedingte Muskelschwäche, die sich durch fehlende Sehnenreflexe und ein geringere Gewichtszunahme im Vergleich zu Altersgenossen mit 4 Wochen äußert. Erste eindeutige Symptome wie z.B. Belastungsintoleranz, abnormale Kopf-/Nackenhaltung, steifer Gang, Kollabieren in der Kälte und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme zeigen sich in einem Alter zwischen 12 und 20 Wochen.

 

Die Degenerative Myelopathie (DM) ist eine neurologische Erkrankung des Rückenmarks, die vorwiegend bei älteren Hunden ab dem 8. Lebensjahr auftritt. Sie äußert sich in Symptomen wie Umfallen oder Stolpern bei Wendungen, spontanem Überköten (Hinterbein auf Pfotenrücken absetzen) und später auch Zehenschleifen.

 

Die Ellenbogengelenksdysplasie (ED) ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks, welcher im weiteren Verlauf zu leichter bis schwerer Lahmheit und zu Arthrose führt. Die ED ist erblich, kann aber auch durch äußere Umstände wie zu schnelles Wachstum oder aber auch eine frühzeitige Überbelastung begünstigt werden. Die heutzutage verfügbaren Therapiemethoden sind zahlreich, können jedoch nur zur Symptomlinderung, nicht aber zu einer Heilung der Erkrankung beitragen. Eine Arthrose ist früher oder später demnach unumgänglich, jedoch kann der Erkrankungsprozess mithilfe diverser Therapiemöglichkeiten häufig soweit hinausgezögert werden, dass die meisten Hunde dennoch über viele Jahre hinweg ein normales Leben genießen können. Bei den deutschen Zuchtvereinen LCD e.V. und DRC e.V. ist eine Röntgenuntersuchung der Ellenbogen im Rahmen der Zuchtzulassung verpflichtend, eine Untersuchung der Nachzuchten im Alter von mindestens 12 Monaten ist erwünscht.   

 

Der Exercise Induced Collapse (EIC) ist eine erblich bedingte neuromuskuläre Erkrankung mit Erstdiagnosen zwischen einem halben Jahr und drei Jahren. EIC-Anfälle treten nach lang anhaltender starker Anstrengung ab 20 Minuten, meist ausgehend von der Hinterhand auf und sind gekennzeichnet durch einen unnatürlich schwankenden Gang, der sich auf die Vorderbeine ausweiten und bis zum Kollaps führen kann.

 

Als idiopatische Epilepsie bezeichnet man Krampfanfälle, welche durch Störungen in der Gehirnfunktion verursacht werden. Betroffene Hunde weisen im Vergleich zu gesunden Hunden eine erniedrigte Reizschwelle für Übererregung auf. Beim Labrador Retriever und einigen anderen Hunderassen ist eine Erblichkeit nachgewiesen, weshalb betroffene Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden sollten. Meist kommt es in einem Alter von eineinhalb bis fünf Jahren zum erstmaligen Auftreten eines epileptischen Anfalls. Je nach Größe des betroffenen Gehirnareals fallen die äußerlich sichtbaren Episoden unterschiedlich aus und reichen von krampfenden Gliedmaßen bis hin zu Bewusstseinsstörungen wie dem Schnappen nach nicht vorhandenen Fliegen. Neben der idiopatischen Epilepsie gibt es auch noch die sekundäre Epilepsie, welche durch andere Grunderkrankungen wie z.B. Leber- und Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion oder auch Tumore oder Entzündungen des Gehirns ausgelöst wird. Die sekundäre Epilepsie kann in jedem Lebensalter auftreten, verdächtig sind aber vor allem Krämpfe bei sehr jungen oder sehr alten Tieren.  

 

Als Hereditärer Katarakt (HC) bezeichnet man die erbliche Form des grauen Stars, welcher die häufigste Ursache von Linsentrübungen darstellt. Der HC tritt bei den betroffenen Hunden in den meisten Fällen bis zum 6. Lebensjahr und meist in beiden Augen auf. Das Vorliegen eines hereditären Kataraktes kennzeichnet sich durch eine immer stärkere Trübung der Linsen von erst bläulich-weiß bis schließlich schneeweiß. Ein erheblicher Sehverlust ist für den Besitzer häufig allerdings erst zu bemerken, wenn auch das zweite Auge stark betroffen ist.

 

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Skeletterkrankung, die mit einer Deformation des Hüftgelenkes einhergeht. Sie ist gekennzeichnet durch eine Veränderung des Oberschenkelkopfes oder der Hüftgelenkpfanne oder gar beider Knochenteile, sodass diese nicht ordnungsgemäß ineinander passen. Zu den Symptomen einer HD können u.a. zählen: Schmerzen bei Spaziergängen, häufiges Hinsetzen, instabiler Gang, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen, schmerzliches Aufheulen beim Spielen oder Toben. Im weiteren Verlauf kommt es meist zu Arthrosen. Die HD ist erblich, kann aber auch durch äußere Umstände wie zu schnelles Wachstum oder aber auch eine frühzeitige Überbelastung begünstigt werden. Die heutzutage verfügbaren Therapiemethoden sind zahlreich, können jedoch nur zur Symptomlinderung, nicht aber zu einer Heilung der Erkrankung beitragen. Eine Arthrose ist früher oder später demnach unumgänglich, jedoch kann der Erkrankungsprozess mithilfe diverser Therapiemöglichkeiten häufig so weit hinausgezögert werden, dass die meisten Hunde dennoch über viele Jahre hinweg ein normales Leben genießen können. Bei den deutschen Zuchtvereinen LCD e.V. und DRC e.V. ist eine Röntgenuntersuchung der Hüfte im Rahmen der Zuchtzulassung verpflichtend, eine Untersuchung der Nachzuchten im Alter von mindestens 12 Monaten ist erwünscht.

 

Die Hereditäre Nasale Parakeratose (HNPK) ist ein Gendefekt, welcher zur Austrocknung der Hundenase führt. Dabei bildet sich vor allem auf dem Nasenrücken eine trockene, borkige Hautschicht, welche mit der Nase verbunden ist und sich auch nicht ablösen lässt. Erste Symptome der HNP treten bei den betroffenen Hunden bereits in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres auf.   

 

Die Maligne Hyperthermie (MH) ist eine erbliche Stoffwechselstörung der Skelettmuskulatur. Im Alltag sind die betroffenen Hunde symptomfrei. Ausgelöst werden die Symptome dieser Erkrankung durch zahlreiche Triggersubstanzen wie z.B. flüchtige Anästhetika und demoralisierende Muskelrelaxantien (daher tritt die Maligne Hyperthermie meist als Narkosekomplikation auf). Bereits 5 bis 30 Minuten nach der Verabreichung solcher Medikamente kommt es bei den betroffenen Hunden zu einer massiven Kontraktion der Skelettmuskeln, gefolgt von einem erhöhten Sauerstoffverbrauch und damit auch einer vermehrten CO2-Produktion sowie zu einer massiven Wärmefreisetzung. Erste merkbare Symptome aufgrund dieser gestörten Stoffwechselreaktion sind z.B. ein Absinken des Blutdrucks, eine erhöhte Herzfrequenz, ein Anstieg der Körpertemperatur sowie Herzrhythmusstörungen. Werden keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen, kommt es im weiteren Verlauf zu endgültigen Schäden der Muskelzellen und infolgedessen zu akutem Nierenversagen, Hirnschädigungen, Störungen der Lungenfunktion oder der Blutgerinnung sowie schließlich zum Herzstillstand und Tod. 

 

Unter Narkolepsie versteht man eine erblich-neurologische Erkrankung, bei der es zu einer Störung der Schlaf-Wach-Regulation kommt. Erste Symptome dieser Schlafkrankheit wie z.B. vorübergehender Verlust der Muskelspannung bei wachem Bewusstsein treten im Alter zwischen 14 und 24 Wochen und meist ausgelöst durch freudig-emotionale Anlässe wie der Futteraufnahme oder dem Spielen auf.

 

Die Progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine progressiv verlaufende erbliche Augenerkrankung, bei welcher sich zuerst die für das Dämmerungs- und Nachtsehen verantwortlichen Stäbchen und im weiteren Verlauf die für das Farbsehen bei Tageslicht zuständigen Zapfen degenerieren. Diese Erkrankung kennzeichnet sich zu Beginn durch schlechtes Sehen bei Dämmerung, wobei das Sehvermögen progressiv abnimmt bis der Hund auch bei Tageslicht nichts mehr sieht und schließlich ganz erblindet. Für den Besitzer merkliche Symptome können ein häufiges Anstoßen der Hunde an unbekannte Gegenstände oder das nicht von der Seite Weichen des Hundes sein. Außerdem weist der unvollständige Schluss der Pupillen bei einfallendem Licht und ein stärkeres Leuchten der Augen bei Dunkelheit aufgrund der immer dünner werdenden Netzhaut auf die PRA hin. Als Progressive Rod Cone Degeneration (PRCD-PRA) wir die meist in Mitteleuropa verzeichnete Spätform der Progressiven Retinaatrophie bezeichnet, die beim Labrador Retriever ab dem 3. bis 5. Lebensjahr auftritt. 

 

Die Retinale Dysplasie (RD) kennzeichnet eine erbliche Fehlentwicklung der Netzhaut, die in 3 Formen vorkommt, welche jedoch bereits bei der Geburt festgelegt ist und nicht fortschreitet. Die RD ist nicht schmerzhaft und leider nicht therapierbar. Bei der multifokalen RD (RD1) kommt es zur geringfügigen Faltenbildung auf der Netzhaut, die geografische RD (RD2) ist gekennzeichnet durch unregelmäßige Flächen abnormer Netzhaut und bei der totalen RD (RD3 oder auch Oculoskeletal Disease OD genannt) kommt es zur totalen Netzhautabhebung und vollständigen Erblindung. Diese schwerste Form kommt nur sehr selten vor und geht mit Skelettmissbildungen einher.   

 

Die Skeletale Dysplasie 2 (SD2) kennzeichnet eine Erbkrankheit beim Labrador Retriever, welche zu einem frühzeitigen Stillstand des Knochenwachstums der langen Röhrenknochen führt. Die SD kennzeichnet sich durch verkürzte Vordergliedmaßen und eine überbaute Hinterhand bei unveränderter Rumpflänge- und tiefe. Soweit bisher bekannt ist, verursacht die SD2 keine gesundheitlichen Probleme, bereitet keinerlei Schmerzen und hat für den betroffenen Hund selbst keinen Krankheitswert.

 

 

 

Außerdem gibt es ein spezielles Thema, das uns aufgrund eigener Erfahrung sehr am Herzen liegt. Auch diese Erkrankung möchten wir Ihnen kurz näherbringen.

 

Unter Morbus Addison versteht man eine Erkrankung, bei welcher es zu einer Zerstörung der Nebennieren und somit zu einer verminderten oder ausbleibenden Produktion zweier lebensnotweniger Hormone (den Glukokortikoiden und den Mineralokortikoiden) kommt. Da diese beiden Hormone auf Zellen im gesamten Körper wirken, hat auch ihr Ausbleiben einen dramatischen Einfluss auf Vorgänge im ganzen Körper. Zudem kommt es zu einer Verschiebung des Natrium-/Kaliumhaushaltes. In den meisten Fällen entsteht Morbus Addison in Folge einer Autoimmunerkrankung mit selbst ungeklärter Ursache. Dabei erkennt das körpereigene Immunsystem die Nebennieren als körperfremd und beginnt diese anzugreifen und zu zerstören. In seltenen Fällen kommt es aufgrund von Tumoren oder Infektionen, welche in die Nebennieren eindringen und diese zerstören, oder aufgrund von Durchblutungsstörungen zum Morbus Addison. Darüber hinaus gibt es außerdem die iatrogene Form des Morbus Addison, welche medikamentenbedingt nach dem abrupten Absetzen einer zuvor längere Zeit erfolgten Glukokortikoid-Therapie auftritt. Die Erkrankung selbst und damit auch ihre Symptome entwickeln sich nach und nach über Wochen oder sogar Monate hinweg. Sie kann bei Hunden jeden Alters und beiden Geschlechts sowie bei kastrierten wie intakten Tieren vorkommen, häuft sich jedoch bei jungen bis mittelalten Hündinnen. Bei einigen Rassen, so auch dem Labrador Retriever, kommt der Morbus Addison gehäuft vor. Zu den Symptomen eines Morbus Addison können ein verminderter Appetit, starke Müdigkeit, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Muskelschwäche sowie vermehrtes Trinken und vermehrter Harnabsatz zählen. Eine eindeutige Diagnose ist allein anhand des ACTH-Stimulationtests via Blutuntersuchung möglich. Eine Therapie erfolgt dann mittels einer sogenannten Erhaltungstherapie mithilfe von Medikamenten und auch der Verabreichung von Kochsalz.