Bezüglich der (vorsorglichen) Ultraschalluntersuchung möchten wir Ihnen noch eine dringende Empfehlung ans Herz legen.

 

Wenn Sie Ihren Hund (auch vorsorglich) schallen lassen wollen, würden wir Ihnen folgende 3 Dinge diesbezüglich raten:

 

  1. Suchen Sie sich einen Kardiologen aus dem Collegium Cardiologicum e.V.. Die aktuelle Mitgliederliste finden Sie hier. Wir haben persönlich beste Erfahrungen mit diesen spezialisierten Tierkardiologen gemacht und würden einen Herzultraschall immer wieder von einem dieser Spezialisten durchführen lassen.
  2. Lassen Sie von diesem Kardiologen dann gleich eine offizielle Zuchtuntersuchung für das Collegium Cardiologicum e.V. vornehmen (auch wenn Sie vielleicht gar nicht in die Zucht wollen). Diese Zuchtuntersuchung kostet zwar minimal mehr als ein 'einfacher' Ultraschall, hat aber den klaren Vorteil, dass sie dann ganz offiziell mit Ahnentafel, Chipnummer und Ihrer Unterschrift auf einem offiziellen Befundbogen ausgewertet wird. Auch die Untersuchung selbst ist ein wenig ausführlicher als ein "einfacher" Ultraschall. Der offizielle Befund wird dann einmal an Sie selbst und auch an Ihren jeweiligen Verein übersendet, sodass er direkt in die Datenbank Ihres Hundes eingetragen werden kann. Weiterhin wird dieser Befund natürlich auch beim Collegium Cardiologicum e.V. selbst archiviert. Wir legen Ihnen dies wirklich sehr ans Herz, denn nur so macht ein (vorsorglicher) Herzultraschall auch 100% Sinn und Sie haben es gleich bestmöglich abklären und dokumentieren lassen.
  3. Sollte der offizielle Befundbogen des Collegium Cardiologicum e.V. nicht direkt vom behandelnden Kardiologen in Kopie an Ihren Zuchtverein geschickt werden, raten wir Ihnen dringend dies selbst vorzunehmen und um Eintragung des Befundes (egal ob positiv oder negativ) in die Datenbank des entsprechenden Vereins zu bitten. Nur so kann sichergestellt werden, dass nach und nach ein möglichst repräsentativer Eindruck über die Herzgesundheit der Rasse entsteht.

 

Unserer Meinung nach gilt: Lieber einmal richtig, als zweimal halbherzig.

 

Der Befundbogen der Herzuntersuchung vom Collegium Cardiologicum e.V. sieht dann wie folgt aus:

Bysterstorff's Avalon Artus, Befund: frei                               Bysterstorff's Beam me up Schröder, Befund: TD Grad 3

Im ersten Abschnitt werden die Daten des Tieres inkl. seiner Zuchtbuch-Nr. und Chip-Nr. sowie Wurfdatum, Gewicht und Geschlecht dokumentiert.

 

Im zweiten Abschnitt werden die Daten des Eigentümers erfasst, welcher zudem mit seiner Unterschrift bestätigt, dass dem Tier zum Zeitpunkt der Untersuchung keinerlei Medikamente verabreicht wurden, welche das Ergebnis dieser Herzuntersuchung beeinflussen könnten.

 

Im dritten Abschnitt werden die Werte der jeweiligen Herz-Untersuchungen (Auskultation, EKG, 24h-EKG, Echokardiologie) eingetragen, welche dann im vierten Abschnitt ausgewertet werden.

Im letzten Abschnitt wird dann eine abschließende Beurteilung der aktuellen (also zum Zeitpunkt des Schalls vorliegenden) Verfassung des Tieres vorgenommen.

 

 

Wichtiger Hinweis zur abschließenden Beurteilung ('Beurteilung/judgement'):

 

Da eine abschließende Beurteilung mit 'Grad 0, keine oder minimale kardiovaskuläre Veränderung' durchaus die Frage danach aufwirft, ob das Herz des betroffenen Hundes nun keine oder aber eine minimale kardiovaskuläre Veränderung aufweist (und wenn Letzteres, wie diese Veränderung dann zu bewerten ist), haben wir diesbezüglich beim Collegium Cardiologicum e.V. nachgefragt.

 

Dr. vet. med. Kresken, 1. Vorsitzender des Vorstandes des Collegium Cardiologicum e.V., erklärte uns daraufhin noch einmal genau, wie eine abschließende Beurteilung mit 'Grad 0, keine oder minimale kardiovaskuläre Veränderung' nun verstanden werden muss:

 

Die abschließende Beurteilung 'Grad 0' wird nur dann gegeben,

 

  • wenn entweder keinerlei phänotypische Auffälligkeiten vorliegen

oder aber auch dann,

  •  wenn phänotypische Auffälligkeiten (also minimale kardiovaskuläre Veränderungen) vorliegen, welche jedoch für den betroffenen Hund zum Zeitpunkt des Schalls ohne klinische Bedeutung sind.

 

 

Die Befundung eines phänotypisch minimal kardiovaskulär veränderten Herzens, welches jedoch zum Zeitpunkt des Schalls keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigung für den entsprechenden Hund nach sich zieht, gilt somit zum Zeitpunkt des Schalls als für diesen Hund gesundheitlich irrelevant. Demnach wird auch ein solches phänotypisch minimal 'defektes' Herz mit 'Grad 0' beurteilt.

Erst bei einer abschließenden Beurteilung mit 'Grad 1' oder schlechter handelt es sich zum Zeitpunkt des Schalls um für diesen Hund klinisch relevante Befunde.

Eine Aussage bezüglich der Art der vorliegenden phänotypischen Veränderung sowie deren Erblichkeit kann dieser abschließenden Beurteilung nicht entnommen werden. Diese sind unter Punkt 4 'Ergebnisse 1-4' protokolliert.

 

Je nach Art und Schweregrad der phänotypischen Auffälligkeit würde eine Wiedervorstellung in naher oder ferner Zukunft angeraten, bei welcher die abschließende Beurteilung nach dann vorliegender Verfassung des Tieres entsprechend erneut erfasst würde.