Scarleys Ballancoire - IKC                                        (Brooklyn *22.04.2009, Subaortenstenose)


29. August 2016

Brooklyn kam im Juli 2009 mit 12 Wochen zu uns.

 

Ein ganz normaler Labradorwelpe … dachten wir … Er schlief viel – aber das ist bei Hundekindern ja eigentlich normal. Wir gingen mit ihm in die Hundeschule. Nach dem Kurs war immer noch ein geselliges Beisammensein Tradition. Alle lobten dabei unseren 'braven' Kleinen, der sich nach dem Training als Einziger unter den Tisch legte und sofort einschlief. Alle anderen Welpen waren noch total aufgedreht. Auch seine extreme Anhänglichkeit und den extrem ausgeprägten 'will to please' haben wir nicht als ungewöhnlich sondern als positive Charaktereigenschaft interpretiert..

 

Bis zum ersten Tierarztbesuch (ich glaube, das war mit 14 Wochen), als es zum Nachimpfen ging. Routinemäßig hat unsere Tierärztin Brooklyn dabei abgehorcht, uns dann etwas verunsichert angeschaut und gemeint, wir sollten vorsichtshalber doch mal einen Ultraschalltermin in der Tierklinik vereinbaren, da in seinen Herztönen Unregelmäßigkeiten zu hören seien.

 

Ein bisschen Sorge war da, aber wir dachten „Naja, wird schon nichts Ernstes sein – er ist ja noch so klein“ … Also ging es ein paar Tage später in die Tierklinik nach Ludwigsburg-Ossweil, wo wir bis heute in Behandlung sind und super betreut werden.

 

Nach dem Ultraschall bekamen wir dort dann die bittere Diagnose, dass Brooklyn eine Kombination aus Aortenstenose und Aorteninsuffizienz hat. Leider inoparabel, da bei ihm eben gleich zwei Herzkrankheiten vorliegen. Uns wurde eine Lebenserwartung von maximal einem Jahr vorausgesagt, eine Welt brach zusammen und viele Tränen flossen. Der kleine lebensfrohe Hund so krank? Wir informierten natürlich seine Züchterin, die uns sofort anbot, ihn zurück zu nehmen. Das kam aber für uns überhaupt nicht in Frage. Brooklyn sollte bei uns ein schönes Leben haben, so lange wie es eben gehen würde. Wir hatten ihn doch schon so in unser Herz geschlossen!

 

Und Brooklyn erweist sich bis heute als zäher Kämpfer.

Mit einem Jahr fraß er im Dänemarkurlaub ein Stück Leine. Eine überhastete Heimreise, drei Operationen, drei Wochen Tierklinikaufenthalt mit vielen Auf und Abs und dem Bangen, ob der das Ganze überhaupt überleben wird, folgten. Aber auch hier hat er unendlich viel Lebenswillen gezeigt und das fast Unmögliche geschafft – wir konnten ihn überglücklich wieder mit nach Hause nehmen.

 

Erst im Frühjahr diesen Jahres musste Brooklyn fast ein Liter Lymphflüssigkeit aus der Lunge entfernt werden, die sich dort als Folgeerscheinung seiner Herzkrankheit gebildet hatte. Bei einer Nachbildung dieser Flüssigkeit wäre eine Operation notwendig, um das 'Leck' zu schließen. Dies wäre allerdings eine komplizierte große OP, vor der wir viel Angst haben. Wir gehen in kurzen Abständen zur Nachkontrolle und bisher hat sich glücklicherweise keine große Menge an Flüssigkeit nachgebildet.

 

Brooklyn bekommt täglich Tabletten und Spezialfutter. Im April haben wir seinen 7.Geburtstag gefeiert. Er liebt seinen großen Hundekumpel Chic und genießt sein Leben. Erst bei unserem Ostseeurlaub im Juni hat er im Meer geplanscht, als ob nichts wäre. Natürlich merken wir vor allem an warmen Tagen, dass er anders ist. Auch Wanderungen oder ähnliche Sachen, die mit „normalen“ Hunden möglich sind, fallen bei uns aus.

 

Brooklyn muss geschont werden. Er liebt Dummys – aber er freut sich so sehr wenn man ihm eins wirft, dass er überdreht und regelrecht umkippt. Genau das Gleiche passiert, wenn er mit fremden Hunden spielt. Brooklyn läuft super ohne Leine, Kontakt mit anderen Hunden gibt es bei uns aber nur mit Leine, denn das Toben ohne Leine führt dazu, dass er einen Kreislaufkollaps bekommt.

 

Wenn wir 'unsere Regeln' beachten und einhalten, kann Brooklyn mit seinen inzwischen für diese Krankheit stolzen 7 Jahren ein relativ normales Leben führen.

 

Er ist ein verschmuster, folgsamer, absoluter Traumhund und wir hoffen dass wir noch viel schöne Zeit mit Brooklyn verbringen dürfen.

 

(Christine Zöller, Besitzerin von Brooklyn)